Banken & GeldPresse-Ticker

Studie: Goldanleger machen am Bankschalter ein schlechtes Geschäft

ARKM.marketing

Erhebung zeigt teils signifikante Preisunterschiede / Internethändler in der Regel günstiger als klassische Geldhäuser

Frankfurt am Main – Gold erfreut sich bei deutschen Anlegern angesichts der Krisen in der Ukraine und in Griechenland steigender Beliebtheit. Doch beim Kauf des Edelmetalls sollten Sparer sehr genau hinschauen und Preise vergleichen: Die Aufschläge auf den Börsenpreis variierten in einer von CoinInvest.com, dem europäischen Online-Händler von Edelmetallen mit Sitz in Deutschland, im März durchgeführten Studie zwischen 4,44 und 1,21 Prozent. Im Internet sind die Notierungen dabei im Regelfall günstiger als am Bankschalter. Doch auch hier gibt es Stolperfallen.

Quelle: Coininvest.com
Quelle: Coininvest.com

„Anleger sollten die Preise sehr genau vergleichen, denn ein Preisunterschied von bis zu drei Prozent macht schlimmstenfalls mehr als einen kompletten Jahresgewinn zunichte“, sagt Daniel Marburger, Director der CoinInvest GmbH. Für die Studie hat das Unternehmen über den gesamten März hindurch die werktäglichen Preisdaten für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) von zwölf Anbietern erfasst und verglichen. Ergebnis: Das durchschnittliche Aufgeld auf den an der Börse in London notierten Marktpreis variierte teils deutlich. So betrug der Spread beim teuersten Anbieter der Studie, der Helaba, während der 22 erfassten Tage im Schnitt 3,95 Prozent. Der günstigste Anbieter CoinInvest hingegen schlug durchschnittlich 1,86 Prozent auf. Auf Tagesbasis waren die in Euro berechneten Spreads in der Spitze sogar noch größer mit 4,44 Prozent (Helaba; 19.03.) bzw. kleiner mit 1,21 Prozent (CoinInvest; 12.03.).

Die Daten belegen zudem, dass die drei untersuchten Online-Anbieter im Regelfall bessere Konditionen anbieten als die neun erfassten klassischen Banken, bei denen die Aufschläge auf den Spotpreis zwischen 2,38 und 4,44 Prozent lagen. Die Online-Händler rangierten zwischen 1,21 und 3,4 Prozent. „Diese enormen Bandbreiten zeigen, dass Käufer die Preise möglichst über einen längeren Zeitraum vergleichen sollten“, erklärt Marburger. Generell gelte aber: „Anleger machen am Bankschalter ein schlechtes Geschäft.“ Unter den fünf günstigsten untersuchten Anbietern sind in der Gesamtbetrachtung mit CoinInvest (1,86 Prozent; Platz eins), Degussa (2,46 Prozent; Platz zwei) und Pro Aurum (2,83 Prozent; Platz fünf) drei Online-Händler.

Mehrere Faktoren sind ursächlich für die Preisschwankungen am Markt und die Differenz zur Börsennotierung: So addieren die unterschiedlichen Anbieter eine bestimmte Summe für Form- bzw. Prägekosten, für den Vertrieb und eine Gewinnmarge zum Einkaufspreis hinzu. „Auch markttaktische Überlegungen spielen bei der mehrmals täglich erfolgenden Preisfestsetzung eine Rolle“, erklärt Marburger. Die preislichen Abstände zwischen den einzelnen Marktteilnehmern schwanken von daher: Der größte zwischen dem teuersten und dem günstigsten Anbieter an einem Tag gemessene Spread betrug 2,5 Prozent (HVB vs. CoinInvest am 12.03.).

Die Spannen zwischen An- und Verkaufspreis unterscheiden sich ebenfalls: Im Beobachtungszeitraum lag der höchste durchschnittliche Spread bei 5,32 Prozent (HVB), der geringste bei 2,77 Prozent (Degussa). „Diese unterschiedlichen Werte verdeutlichen, dass einerseits die kurzfristige Spekulation mit physischem Gold keinen Sinn macht“, erläutert Marburger. Andererseits sollten Anleger mit Verkaufsabsichten die Ankaufspreise der verschiedenen Anbieter vergleichen, denn auch hier gebe es teils deutliche Unterschiede. Einen Abschlag auf den Spotpreis müssen Investoren dabei generell in Kauf nehmen. Die besten Konditionen bot im Beobachtungszeitraum Degussa mit 0,24 Prozent Abschlag auf den Spotpreis (27.03.), die Commerzbank schnitt mit rund 2,2 Prozent (10.03.) am schlechtesten ab.

Für die Studie wurden zwischen dem 01.03. und dem 31.03. werktäglich morgens der Spotpreis für eine Feinunze Gold in Euro sowie die An- und Verkaufspreise von BayernLB, CoinInvest, Commerzbank, Degussa, Deutsche Bank, Haspa, Helaba, HSH Nordbank, Hypovereinsbank, LBBW, Pro Aurum und Reisebank erfasst.

ARKM.marketing

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Finanzratgeber 24 an. Sie schreibt als Journalistin über aktuelle Finanzprodukte und gibt Hilfen bei der Suche nach seriösen Geldanlagen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@finanzratgeber24.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"