Deutsche Bank-Studie: 91 Prozent der Unternehmen planen 2015 noch Investitionen
Frankfurt a.M. – Neun von zehn Unternehmen (91 Prozent) wollen in diesem Jahr noch investieren. Das zeigt die representative Umfrage „Investitionsvorhaben 2. Halbjahr 2015“ der Deutschen Bank, für die 400 Unternehmer befragt wurden. Damit sind die Unternehmen in Deutschland sogar noch ausgabefreudiger als vor einem Jahr. In der Vergleichsstudie 2014 hatten 86 Prozent der befragten Finanzentscheider angegeben, bis zum Ende des Jahres noch Investitionen tätigen zu wollen.
Besonders ausgeprägt ist 2015 die Neigung, Geld in die Hand zu nehmen, bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 25 Mio. Euro. Von ihnen planen 96 Prozent, in diesem Jahr noch zu investieren. Etwas zurückhaltender sind kleinere Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 25 Mio. Euro – von diesen erklärten 86 Prozent, sie wollten noch aktiv werden. Drei von vier (73 Prozent) dieser kleineren Unternehmen wollen bis Jahresende noch bis zu 2,5 Mio. Euro ausgeben. 41 Prozent der größeren Betriebe mit mehr als 25 Mio. Euro Jahresumsatz planen, mehr als 2,5 Mio. Euro zu investieren.
Oliver Bortz, Leiter Firmenkunden Deutschland bei der Deutschen Bank, sagt: „Der Mittelstand ist nach wie vor optimistisch und will investieren. Die Unternehmer nutzen die niedrigen Zinsen, um sich für die Zukunft zu rüsten und ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Das zeigt sich bei uns durch eine steigende Nachfrage nach Fremdkapital – von gewerblichen Darlehen bis hin zu strukturierten Finanzierungen.“
Welche Anschaffungen stehen auf der Prioritätenliste ganz oben? Drei Viertel (75 Prozent) der befragten Finanzentscheider wollen in die Unternehmensinfrastruktur investieren – etwa in IT, in Mobiliar oder in den Fuhrpark. Auf Platz zwei (71 Prozent) folgen Ersatzbeschaffungen von Maschinen oder anderen Anlagegütern. Investitionen in die Neubeschaffung von Maschinen oder anderen Anlagegütern stehen an dritter Stelle (55 Prozent).
Zur Finanzierung greifen die Unternehmen bevorzugt auf Eigenmittel zurück (88 Prozent), 48 Prozent nutzen auch Bankkredite und 34 Prozent Leasing. Für ebenfalls rund ein Drittel (33 Prozent) der investitionswilligen Unternehmen kommen öffentliche Fördermittel in Betracht. Es folgen Lieferantenkredite (15 Prozent), Factoring (4 Prozent) und Beteiligungsfinanzierungen (3 Prozent) als weitere Finanzierungsformen.
Die Unternehmer sehen ein bemerkenswert positives Klima für Refinanzierungen: Für 97 Prozent ist das derzeitige Niedrigzinsniveau sehr attraktiv für Investitionen. Und mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) sehen eine hohe Bereitschaft der Banken, Kredite zur Verfügung zu stellen. Entscheidendes Kriterium für die Auswahl der geeigneten Bank sind für 59 Prozent günstige Konditionen. Den Finanzentscheidern in den Unternehmen kommt es beim Bankpartner zudem auf langjährige Geschäftsbeziehungen, schnelle Kreditentscheidungen und kompetente Berater an.
Gefragt nach möglichen Investitionshemmnissen nannten 47 Prozent die Unsicherheit über die zukünftige konjunkturelle Entwicklung, gefolgt von bürokratischen Hürden (36 Prozent) und Fachkräftemangel (25 Prozent).
Quelle: ots