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Bremer Landesbank stärkt Kapital und schließt 2015 mit Gewinn

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Bremen – Für die Bremer Landesbank (BLB) stand im Jahr 2015 die Stärkung des Eigenkapitals im Vordergrund. Trotz der hohen Belastungen aus dem Schiffsportfolio ist dieses gelungen: Die Bremer Landesbank hat ihre Substanz gestärkt und das Geschäftsjahr 2015 mit Gewinn abgeschlossen.

Die BLB weist zum 31.12.2015 eine harte Kernkapitalquote von 10,76 Prozent aus (Vorjahr: 8,02 Prozent) und einen Gewinn nach Steuern von 5 Millionen Euro nach dem internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS.

„Unser Ziel war es, das Kapital weiter zu stärken, das haben wir aus eigener Kraft erreicht“, sagt Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, Vorstandsvorsitzender der Bremer Landesbank. Die BLB hat dazu unter anderem AT1 Bonds erfolgreich am Markt platziert und erstmalig eine synthetische Verbriefung umgesetzt. Die Kapitalsituation sieht Kaulvers als adäquat an.

Gleichzeitig stand das Jahr 2015 im Zeichen der sich im Spätherbst deutlich verschärfenden Schiffskrise. Die sich zur Jahresmitte zunächst abzeichnende Erholung an den Schiffsmärkten war nicht nachhaltig. Durch den erneuten Einbruch der Charterraten im November und Dezember 2015 wurden zwischenzeitliche Erholungseffekte zum großen Teil kompensiert. Den hieraus resultierenden, außerordentlich hohen Vorsorgebedarf konnte die Bank jedoch verarbeiten.

Bereits 2014 und zur Jahresmitte 2015 hatte die Bank Portfoliowertberichtigungen für Schiffe vorgenommen und ein Management Adjustment zur Risikovorsorge gebildet. Durch deren Auflösung konnten die höheren Einzelwertberichtigungen zum Jahresende teilweise aufgefangen werden.

Quellenangabe: "obs/Bremer Landesbank/BLB/Hornung"
Quellenangabe: „obs/Bremer Landesbank/BLB/Hornung“

Dr. Stephan-Andreas Kaulvers: „Auf der einen Seite liegt das erreichte Ergebnis deutlich unter unseren Planungen und stellt uns daher nicht zufrieden. Auf der anderen Seite zeigt es das Leistungsvermögen der Bank. Uns ist es gelungen, unter diesen herausfordernden Rahmenbedingungen in der Gewinnzone zu bleiben.“

Die Bank hat 2015 das Schiffsportfolio sukzessive und wertschonend auf 648 Schiffe reduziert (749 zum 31.12.2014). Währungskursbereinigt bedeutet dieses einen Abbau von rund 300 Millionen Euro; dieser Effekt wurde jedoch durch die Dollaraufwertung kompensiert.

Dr. Stephan-Andreas Kaulvers: „Wir arbeiten hart daran, das Portfolio mit Non-Performing Loans, das sich fast ausschließlich aus Schiffen zusammensetzt, kontinuierlich weiter abzubauen. Die ersten Effekte hieraus werden sich zur Jahresmitte 2016 zeigen.“

Wachstumstreiber in den Erträgen waren erneut Projektfinanzierungen im Bereich Erneuerbare Energien. Aber auch die Ergebnisse der Segmente Privat- und Firmenkunden sowie Financial Markets kompensieren die Entwicklung im Schiffsbereich. Dazu gehören insbesondere die guten Ergebnisse der erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente und Hedge Accounting. Hier zahlte sich die Positionierung der Bank im Derivatebereich aus.

Das anhaltend niedrige Zinsniveau beeinflusste die Margen im Kreditgeschäft, hatte bisher jedoch geringe Auswirkungen auf das Zinsergebnis der Bank. Der Zinsüberschuss beläuft sich zum 31.12.2015 auf 413 Millionen Euro (nach 437 Millionen Euro 2014 – hier sind Sondereffekte von 25 Millionen Euro enthalten).

Das Zinsergebnis nach Risikovorsorge liegt mit Blick auf die hohe Risikovorsorge mit 72 Millionen Euro deutlich unter dem des Vorjahres (166 Millionen Euro).

Den Provisionsüberschuss konnte die BLB mit 41 Millionen Euro in etwa halten (2014: 43 Millionen Euro).

Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen auf 193 Millionen Euro (2014: 182 Millionen Euro) ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Bankenabgabe erstmalig hier abgebildet wird (2014: im sonstigen Ergebnis erfasst). Hinzu kamen projektbezogene Aufwendungen mit regulatorischem Hintergrund.

Das Ergebnis verdeutlicht das Funktionieren des Geschäftsmodells der BLB mit einer breit aufgestellten Kundenbasis. Das Kundengeschäft der Bank macht 76% der Bilanzsumme aus. Die Erträge sind trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase insgesamt stabil.

Die Cost-Income-Ratio konnte die Bank mit 36,5 Prozent auf dem guten Niveau des Vorjahres halten.

Der Return on Equity nach Steuern ist aufgrund der umfangreichen Vorsorgemaßnahmen von 2,6 auf 0,2 Prozent gesunken.

Ausblick

Die Bremer Landesbank geht derzeit davon aus, dass es in 2016 keine nachhaltige Erholung auf den Schiffsmärkten geben wird.

„Wir werden unsere Anstrengungen zur Reduzierung des Schiffsportfolios intensivieren“, sagt Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, „das wird mit weiteren Aufwendungen für die Risikovorsorge verbunden sein. In den Jahren der Finanz- und Schiffskrise ist es uns als eine der wenigen Banken gelungen, in der Gewinnzone zu bleiben. Vor dem Hintergrund der hohen Aufwendungen, die mit der Reduzierung des Schiffsportfolios verbunden sind, können wir nicht ausschließen, dass es 2016 zu einem Verlust kommen wird.“

Quelle: ots 

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