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„Effizientere Wege im Finanzbereich“

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Bankgeschäfte seien eine Notwendigkeit, Banken hingegen nicht, meinte Bill Gates einmal. Das war 1994. Heute, 23 Jahre später, ist diese prophetische Äußerung zumindest teilweise Wirklichkeit: Von der schlichten Überweisung bis zur Autofinanzierung bieten FinTech-Unternehmen flexible und kundenorientierte Finanzdienstleistungen an, die den Griff zur IBAN oder den Weg zur Bankfiliale oft überflüssig machen. Der Markt wächst: Allein in Deutschland wurden bis Ende 2015 rund 770 Millionen US-Dollar in die neue Branche investiert – was bei alteingesessenen Finanzinstituten nicht selten für Kopfschmerzen, bei der jungen, digitalen Riege indes für Goldgräberstimmung sorgt. Mit der Initiative „Neue FinTech Helden“ trägt die Stuttgarter Invest 2017 am 7. und 8. April dieser Entwicklung Rechnung und bietet vielversprechenden Start-Ups eine exklusive Präsentationsplattform.

Finanzwelt im Umbruch

„Die Digitalisierung macht auch vor dem Finanzsektor nicht Halt“, sagt Andreas Wiesinger Bereichsleiter Wirtschaft und Bildung der Messe Stuttgart. „Das zeigt sich auch auf der deutschen Leitmesse für Geldanlage und Finanzen. Das Interesse der FinTech-Unternehmen, sich auf der Invest der Öffentlichkeit vorzustellen, steigt rasant.“

Eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC sagt einen fast epochalen Umbruch voraus: „Der konstante Vormarsch technologiegesteuerter Dienste in nahezu jeden Bereich des Finanzsektors ist etwas Neues“, heißt es dort. An der Schnittstelle von Geld und Technologie beschleunige das Phänomen FinTech einen grundlegenden Wandel des Status Quo in der Finanzwelt. Die Münchener Unternehmensberatung Roland Berger kommt zu ähnlichen Erkenntnissen: In den kommenden Jahren könnten sich die Margen noch weiter verschieben.

Erleichterung für den Kunden

Das erwartet auch Christian Tiessen von der Berliner Geldanlageplattform Savedo, die Online-Kundenakquise, Kundenservice und Abwicklung anbietet. Der Wettbewerbsvorteil eines FinTech-Anbieters liege auf der Hand, meint Tiessen: „Wir glauben, dass es im Finanzbereich effizientere Wege für Banken gibt, auch im internationalen Rahmen neue Kundengruppen zu erschließen, als über den reinen, selbstgesteuerten Direktvertrieb. Auf der anderen Seite sind es die Menschen inzwischen gewohnt, Angebote im Internet zu vergleichen. Wir machen es dem Benutzer nicht nur leicht, schnell das passende Produkt zu finden, sondern auch, europaweit in die besten Anlageprodukte zu investieren.“ Durch den unkomplizierten Online-Abschluss entfallen Sprachbarrieren oder Probleme mit unterschiedlichen Umsatzsteuersätzen. Obendrein winken dem Kunden meist bessere Zinsen als bei der typischen deutschen Hausbank.

Zunehmende Kooperation

Im Konkurrenzverhältnis zwischen FinTech-Unternehmen und klassischen Banken kündigt sich jedoch bereits eine Wende an. So zeigen Analysen einen steigenden Trend zur Kooperationen von Finanzinstituten und FinTechs. In einem Fall hat dies erstmals zur Übernahme durch einen börsennotierten Finanzdienstleister geführt: Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe erwarb unlängst drei Viertel der Anteile an dem Münchener Start-Up Treefin. Die Branche bleibt also in Bewegung.

Quelle: Messe Stuttgart

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Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Finanzratgeber 24 an. Sie schreibt als Journalistin über aktuelle Finanzprodukte und gibt Hilfen bei der Suche nach seriösen Geldanlagen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@finanzratgeber24.de

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