Faktor-Investing schlägt Value-at-Risk
Frankfurt – Neben niedrigen Gebühren ist der Anlageerfolg eines Robo-Advisors auch von der gewählten Anlagestrategie abhängig. Hier konkurrieren vor allem die drei Strategien Buy-and-Hold, Value-at-Risk und antizyklisches Faktor-Investing miteinander. Ein Performance-Vergleich des EXtra-Magazins ermittelte im Jahresvergleich 2016 Rendite-Unterschiede von bis zu 8,5 Prozent.
Als größter Underperformer erwies sich im Test der Value-at-Risk-Ansatz (VaR), der bereits seit Langem in der Kritik steht. “Der einfache Value-at-Risk-Ansatz […], hat Schwächen und ignoriert das Ausmaß seltener Großverluste. Viele Ökonomen halten solche Modelle daher für riskant”, so das manager magazin (08.04.2016). Auch der Finanzwissenschaftler Aswath Damodaran schrieb: „Selbst wenn Value- at-Risk korrekt gemessen werden könnte, bleibt unklar, ob die Verwendung der Ergebnisse als Risikomaß zu vernünftigen Anlageergebnissen führt“.
Andere Modelle schnitten wesentlich besser ab. Anbieter Ginmon, der sich auf antizyklisches Faktor-Investing spezialisiert hat, konnte mit bis zu 14,3% die höchste Rendite in 2016 erwirtschaften. Das sind 8,5 Prozent mehr, als mit einem vergleichbaren Risikoprofil unter dem Value-at-Risk Ansatz erzielt werden konnte. „Während die VaR-Methode einen eher prozyklischen Ansatz verfolgt, ist die von Ginmon verwendete Faktor-Investing Strategie strikt antizyklisch. Wir bauen Anlageklassen zu günstigen Kursen auf und bauen Sie zu hohen Kursen ab – bei dem VaR-Ansatz ist es andersherum“, so Lars Reiner, Gründer und Geschäftsführer von Ginmon. „Selbst in den gemäßigten Risikoklassen warf dieser Ansatz im vergangenen Jahr mehr als fünf Prozent ab“, schreibt der Herausgeber des EXtra-Magazins Markus Jordan.
Quelle: NewMark Finanzkommunikation GmbH