Die Solarförderung soll ab 9. März um 30 Prozent sinken. Der neue Gesetzentwurf beschließt mit der drastischen und hastigen EEG Kürzung den Solarausstieg. Der Zeitpunkt überrascht, denn Solarstrom ist seit 2012 günstiger als Energie aus der heimischen Steckdose ist – trotz Einspeisevergütung.
Dem Rekordhoch im vergangenen Jahr folgt nun ein tiefer Fall. Der 9. März 2012 könnte über die Zukunft der Photovoltaik in Deutschland entscheiden. An diesem Tag wird der neue Gesetzentwurf über die Solarförderung im Bundestag verlesen. Solarförderer und –gegner gehen davon aus, dass diese Pläne in einer drastischen EEG Kürzung enden. Darüber hinaus plant man nicht nur eine einmalige Senkung von bis zu 30 Prozent, sondern auch eine monatliche Degression von 0,15 Cent. Hinzu kommt, dass der Anlagenbesitzer nicht mehr für die gesamte Solarstromproduktion die garantierte Einspeisevergütung erhält. Dies lässt an den Plänen für den verstärkten Ausbau Erneuerbarer Energien und dem Abschalten von Atomkraftwerken zweifeln. Viele deuten diesen Vorstoß eher als einen Solarausstieg, der den Begriff Solarförderung nicht verdient. Derzeit erinnert der Gesetzentwurf stark an eine geglückte Operation, die jedoch der Patient nicht überleben wird.
Neuerungen der Solarförderung
Am 9.3.2012 soll sich die Einspeisevergütung um maximal 30 Prozent verringern. Würden Bundesrat und Bundestag den Gesetzentwurf annehmen, dann käme es umgehend zu einer einmaligen Kürzung. Dies beträfe Kleinanlagen bis zehn Kilowatt, die nur noch 19,5 Cent pro Kilowattstunde erhielten. Für Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis 1.000 kWp gäbe es noch 16,5 Cent. Die Einspeisevergütung für eine zehn mWp Anlage würde nur noch 13,5 Cent je Kilowattstunde betragen. Dazu ist eine schrittweise Senkung der Solarstromvergütung geplant, die dann ab Mai 2012 einsetzen soll. Die Solarförderung würde somit nur noch eine Richtung kennen – rapide nach unten. Anfang nächsten Jahres bekämen kleine Dachanlagen pro Kilowattstunde noch 18,15 Cent und für Solarstromanlagen bis 1.000 Kilowattpeak beliefe sich die Vergütung auf nur 15,15 Cent. Dies entspräche einer Kürzung von mehr als 31 Prozent. Unter dem Deckmantel der Förderung des Eigenverbrauchs entwerfen die Ministerien auch ein „Marktintegrationsmodell“. Dabei soll der Solarstrom nicht mehr komplett vergütet werden. Stattdessen ist angedacht, dass Kleinanlagenbesitzer für 85 Prozent und alle anderen für 90 Prozent der erzeugten Energie die garantierte Einspeisevergütung erhalten. Dahinter versteckt sich nun eine Art Mogelpackung: Rechnet man noch die einmalige Absenkung hinzu, dann erhöht sich die tatsächliche Kürzung der Solarförderung um knapp 40 Prozent.
Go für neue Solarförderung – Stopp für Photovoltaik in Deutschland
Nun könnte der 9. März zu einem historischen Datum werden, doch nur, wenn man sich für die radikalen Kürzungen und einen Solarausstieg in Raten entscheidet. Das ereignet sich genau in dem Jahr, in dem sich die jahrelangen Investitionen der Verbraucher auszahlen. Seit Anfang 2012 kostet eine Kilowattstunde Solarenergie weniger als Kohle- und Atomstrom. Zudem gingen Experten davon aus, dass die Marktreife zum Greifen nah sei. In etwa einem Jahr sollte die Solarstromförderung im europäischen Süden oder für deutsche Kleinanlagen so gut wie wegfallen. Mit grünem Licht für die Kürzung der Solarförderung würde sich gleichzeitig die Ampel für Photovoltaik in Deutschland auf dunkelrot schalten.
Am Markt vorbei: Kurzfristige Kürzung der Solarstromvergütung
Die Übergangszeit beträgt für die Solarbranche nur zwei Wochen – sollte die erste Lesung des Gesetzentwurfes tatsächlich auch rechtsbindend sein. Für viele Solarunternehmen ist diese kurze Zeitspanne nicht mehr nur eine Herausforderung, sondern könnte viele, bereits geplante Anlagen vorzeitig beenden. Normalerweise vergehen von der Planung bis zur Umsetzung einer durchschnittlichen Dachanlage mindestens zwei Monate. Dominik Modrach, Geschäftsführer der Ever Energy Group sagt: „Unsere Telefone laufen weiterhin heiß, denn viele Kunden rufen besorgt an, weil ihre Finanzierung steht und nun die Zeit bis zum Aufbau drängt. Dank zuverlässiger Partner, Zulieferer und Mitarbeiter gibt es keine Engpässe und wir können so gut wie alle geplanten Projekte noch bis zur Frist beenden. Alle geben Vollgas. Zu unserem Rundum-Service gehört derzeit dazu, dass wir auch die Solarstromanlagen rund um die Uhr montieren.“
Siehe auch: www.everenergy.de/ja30
Doch nicht alle Solarunternehmen können auf die gravierenden Änderungen entsprechend reagieren und erste Firmen ziehen sich bereits zurück. Was meint das Umweltministerium dazu? Dem Magazin „Photovoltaik“ sagte ein Sprecher, dass diese Frist nicht mit dem Vertrauens- und Investorenschutz kollidiere, da die Solarförderung weiterhin bestehe.
Kein Ende in Sicht: Solarbranche ohne Planungssicherheit
Der Gesetzentwurf geht noch einen Schritt weiter und schlägt die so genannte Verordungsermächtigung vor. Das ist eine Hintertür, die dem Bundesumweltministerium einvernehmlich mit dem Bundeswirtschaftsministerium erlaubt, weitere Änderungen an der Solarförderung vorzunehmen. Würde der Zubau die Vorgaben übertreffen oder unterschreiten, dann würde die Einspeisevergütung kurzfristig angepasst. Das könnte ganz ohne Zustimmung des Bundestags und Bundesrats ablaufen. Diese in Aussicht gestellten Anpassungen brächten für Solarunternehmen wirtschaftliche und kaum planbare Unsicherheiten mit sich. Wie in jeder anderen Branche sind verlässliche Rahmenbedingungen notwendig, um Investitionsanreize und somit auch Innovation zu schaffen.
Branche, Umweltorganisationen und Verbraucher stehen nicht hinter der EEG Kürzung 2012
Ohne Sonne ist die künftige Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien nicht zu schaffen. Das scheinen auch die Bundesbürger zu wissen. In einer aktuellen TNS Emnid-Umfrage befürworten mehr als 90 Prozent den schnellen Ausbau der Solarenergie. Knapp 60 Prozent meinen, dass die Politik zu wenig dafür tue. Der Eindruck wird nun durch den Gesetzentwurf bestärkt, der anscheinend die Gewinne konventioneller Energieversorger schützt statt günstige Strompreise für Verbraucher zu unterstützen. Laut einer Studie des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) lässt Solarstrom die Börsenpreise durchschnittlich um zehn Prozent sinken. Demnach kostete eine Kilowattstunde 0,4 bis 0,6 Cent weniger. Damit konnte im letzten Jahr zwischen 520 bis 840 Millionen Euro eingespart werden. Dennoch stiegen und steigen die Strompreise weiterhin – hauptsächlich wegen der Netzentgelte und nicht wegen der Solarförderung.
Photovoltaikanlage lohnt sich künftig auch mit geringerer Rendite
Obwohl künftig die Rendite für Photovoltaikanlagen sinkt, lohnt sich die Investition weiterhin. In den nächsten Jahren werden die Strompreise stark steigen, sodass sich der Eigenverbrauch immer mehr auszahlen wird. Die Energieautarkie befreit die Anlagenbesitzer von hohen Stromrechnungen – und das für die kommenden 25 Jahre. In dieser Zeit zahlt sich die einmalige Investition nach und nach aus. Um wirtschaftliche Solarstromanlagen zu errichten, sind Photovoltaikexperten ab dem 9. März 2012 gefragt. Diese sollten sich nicht nur in der Beratung, Planung und Montage gut auskennen, sondern auch in der Finanzierung und der Steuerberatung versiert sein. Dafür bieten sich Solarkonzeptanbieter an, deren Dienstleistung alle Bereiche abdeckt. Die Berliner Ever Energy Group ermöglicht einen solchen Rundum-Service, die bis heute mehr als 800 rentable Photovoltaikanlagen installiert hat. Das Solarunternehmen baut seit dem letzten Jahr Anlagen, mit denen die Besitzer bis zu 15 Prozent des Solarstroms selber verbrauchen können. „Sollte der neue Gesetzentwurf in Kraft treten, sind wir gut vorbereitet,“ erklärt Dominik Modrach. „Wir können mit unserer Software bereits heute berechnen, ob sich eine Solarstromanlage mit der geplanten Solarförderung lohnt. Interessierte können uns gerne unverbindlich wegen eines Beratungsgespräches kontaktieren.“
Siehe auch: www.everenergy.de
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Veröffentlicht von: opr
am 5. Mrz 2012 und wurde einsortiert unter:
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