Vielen Menschen fehlt das Geld zum Sparen. Schlussendlich sind viele Berufseinsteiger nicht in der Lage, dass sie 100 bis 200 Euro pro Monat auf die Seite legen können – schlussendlich müssen Miete, Betriebskosten, etwaige Kreditraten oder auch Kosten für das Auto bezahlt werden. Zudem sind viele Menschen, angesichts der niedrigen Zinsen, auch gar nicht mehr bereit, ihr Geld in klassische Lebensversicherungen oder Bausparverträge zu investieren. In vielen Fällen fehlt es jedoch einfach nur an der Information, wie richtig vorgesorgt werden kann. Schlussendlich sind die Strategien für die Altersvorsorge nämlich auch vom Alter abhängig – die Produkte stehen erst an der zweiten Stelle. Wer schon in jungen Jahren Produkte zur Altersvorsorge abschließt, benötigt gerade einmal 20 Euro/Monat – 40-Jährige müssen da schon tiefer in die Tasche greifen.
Die 20-Jährigen
Im Alter sollte der Rentner zumindest 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens erreichen. Damit der deutsche Rentner aber überhaupt in die Nähe des Betrages kommt, sollte er schon in jungen Jahren mit dem Sparen beginnen. So ist es ratsam, wenn der 20-Jährige eine private Rentenversicherung abschließt, die eine zehnjährige Rentengarantiezeit beinhaltet. Soll eine monatliche Zusatzrente von 100 Euro erreicht werden, ist ein monatlicher Sparbetrag von 16 Euro erforderlich. Für 1.000 Euro werden im Monat bereits 144 Euro fällig. Würde sich ein 50-Jähriger für eine private Rentenversicherung entscheiden, müsste er – für mindestens 17 Jahre – 767 Euro/Monat in sein Altersvorsorgeprodukt investieren.
Natürlich stellt sich heutzutage die Frage, wie der 20-Jährige sein Geld sinnvoll investieren kann. Die niedrigen Zinsen sprechen nicht gerade für das Sparbuch – auch Festgeld- und Tagesgeldkonten sind keine Alternative mehr.
Empfehlenswert sind Aktien. Dabei sollten die 20-Jährigen aber nicht in Staatsanleihen solider Staaten investieren, sondern sich vorwiegend auf Dividendentitel konzentrieren. Dividendenaktien haben einerseits eine gute Aussicht auf Kurssteigerungen, andererseits darf sich der Anleger auf regelmäßige Ausschüttungen freuen, die am Ende eine stattliche Summe ergeben können. Im Zweifel sollte man schon im jungen Alter erfahrene Anlageberater zur Unterstützung heranziehen – am besten renommierte Experten.
Zu beachten ist, dass die Aktienquote des Portfolios nach dem Lebensalter des Anlegers berechnet wird. So besagt die Faustformel, dass der Aktienanteil durch die Rechnung „100 – Alter“ ermittelt werden soll. Ist der Anleger also 20 Jahre alt, so lautet die Rechnung: 100 – 20 = 80. Die Aktienquote sollte also bei 80 Prozent liegen. Der Anleger muss aber beachten, dass die Rechnung natürlich auch Schwächen hat – nicht jeder Anleger hat dieselbe Lebenserwartung und nicht jeder Anleger tritt mit 65 Jahren seine Rente an.
Die 30-Jährigen
Aktien sorgen – zumindest auf lange Sicht gesehen – für die höchsten Gewinne. Anleger, die zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt eingestiegen sind, können nicht erwarten, dass sie innerhalb weniger Monate große Gewinne einfahren. Investiert der 30-Jährige in Aktien, sollte er sich bewusst sein, dass es Jahre dauern kann, bis er tatsächlich hohe Gewinne erzielt. Also ist am Ende Geduld gefragt. Wichtig ist natürlich die Diversifikation. Der 30-Jährige sollte in verschiedene Unternehmen und Branchen investieren, sodass Verluste durch Gewinne relativiert werden. Die Streuung reduziert das Risiko eines Verlusts oder eines Totalverlusts – selbst dann, wenn Unternehmen A 5 Prozent verliert und Unternehmen B 7 Prozent gewinnt, bleibt am Ende ein Gewinn von 2 Prozent.
Wird nebenbei eine private Rentenversicherung abgeschlossen, so sind – wenn am Ende eine Zusatzrente von 1.000 Euro erreicht werden soll – rund 235 Euro/Monat notwendig.
Die 40-Jährigen
Der 40-Jährige kann schon auf einige Berufsjahre zurückblicken, verdient relativ gut und wird, wenn er sich erst jetzt für eine private Rentenversicherung entscheidet, besonders tief in die Tasche greifen müssen. Die monatliche Zusatzrente von 100 Euro ist nur möglich, wenn ein monatlicher Betrag von rund 41 Euro investiert wird. Plant der 40-Jährige eine Zusatzrente von 1.000 Euro, so muss er – im Monat – knapp 400 Euro bezahlen.
Natürlich spielen auch noch die Aktien eine wesentliche Rolle. Der Aktienanteil beläuft sich – so die Rechnung – auf 60 Prozent. Ratsam sind nun ertragreiche Aktien, die einerseits die Marktführer der Branche sind und zudem auch noch hohe Ausschüttungen versprechen. Jedoch kann sich der 40-Jährige auch für börsennotierte Indexfonds entscheiden – sogenannte ETFs. Selbstverständlich können auch ein paar „High Risk Aktien“ erworben werden – das hohe Risiko sorgt mitunter für extrem hohe Gewinne, kann aber auch Verluste mit sich bringen. Wichtig ist, dass nicht alles auf eine Karte gesetzt wird, sondern eine breite Streuung gegeben ist, sodass die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts gemindert werden kann.
Die 50- und 60-Jährigen
Der 50-Jährige sollte einen Aktienanteil von 50 Prozent haben. Da der Anteil im Depot deutlicher kleiner geworden ist, sollte mitunter in ETFs investiert werden. Dies deshalb, da eine breite Streuung natürlich auch für hohe Gebühren sorgt. Nebenkosten spielen bei einem großen Aktiendepot kaum eine Rolle – bei wenigen Aktien können die Gebühren aber durchaus die Gewinne auffressen.
Möchte der 50-Jährige mit 67 Jahren in Rente gehen, muss er – für eine zusätzliche Rente von 100 Euro/Monat – einen monatlichen Betrag von rund 78 Euro investieren. 767 Euro werden für eine Zusatzrente in der Höhe von 1.000 Euro fällig.
Der 60-Jährige sollte hingegen nur noch einen sehr geringen Aktienanteil aufweisen. Schlussendlich dauert es nur noch wenige Jahre, bis der 60-Jährige endlich das Rentenalter erreicht hat. Würde der Aktienmarkt also schwächeln, könnte das Investment sogar zum Verlustgeschäft mutieren.
40 Prozent sollten in Aktien investiert werden – die restlichen 60 Prozent können etwa in Rohstoffe, so etwa in Silber oder in Gold, fließen.
Das Fazit
Am Ende spielt nicht nur das Produkt eine wesentliche Rolle – auch das Alter muss unbedingt berücksichtigt werden, wenn man auf der Suche nach den richtigen Produkten zur Altersvorsorge ist.
Fakt ist: Je früher eine private Altersvorsorge abgeschlossen wird, desto geringer die zu investierenden Beträge – am Ende hat der 20-Jährige nämlich rund 45 Jahre Zeit, damit er sich ein Vermögen aufbauen kann. Dem 50-Jährigen bleiben hingegen nur 15 Jahre – somit muss er tiefer in die Tasche greifen und mehr Geld investieren, damit er am Ende über eine stattliche Zusatzrente verfügt.