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Licht und Schatten

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Heilbronn. Die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen in Heilbronn-Franken ist über alle Branchen hinweg nach wie vor gut. Die Industrie meldet zum dritten Mal in Folge eine verbesserte aktuelle Situation. Auch die Unternehmen des Baugewerbes, die Großhändler und die Dienstleister berichten von weiterhin sehr guten Geschäften. Die Geschäftslage im Einzelhandel erreicht ein neues Allzeithoch. Allerdings blicken die Unternehmen mit zunehmender Sorge in die Zukunft.

Bildbeschreibung: Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 3. Quartal 2014 Präsentation Pressegespräch.
Bildbeschreibung: Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 3. Quartal 2014 Präsentation Pressegespräch.

Die regionalen Unternehmen bewerten die aktuelle Geschäftslage etwas positiver als im Vorquartal. 49 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen sprechen wie im Vorquartal von einem guten Geschäftsverlauf, während nur 4 Prozent (Vorquartal 7 Prozent) der Betriebe mit der Geschäftslage unzufrieden sind. Zum dritten Mal in Folge wird damit ein Saldowert von über 40 Prozentpunkten erreicht.

Hinsichtlich des Geschäftsverlaufs in den nächsten zwölf Monaten zeigen sich die Unternehmen hingegen erneut weniger zuversichtlich als im Vorquartal. 26 Prozent (Vorquartal 31 Prozent) der Betriebe erwarten eine insgesamt günstige Geschäftsentwicklung, während 8 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der Unternehmen mit Skepsis in die Zukunft blicken. Dabei schlagen nicht nur die Krisen in der Ukraine und dem Nahen Osten auf die Stimmung, sondern auch die schwache Konjunktur im Euroraum, insbesondere in Frankreich und Italien, dämpft die Erwartungen. Zudem ist in wichtigen Schwellenländern wie China eine schwächere Entwicklung festzustellen. Bei den Investitionen halten sich die Unternehmen daher wieder mehr zurück.

„Die zahlreichen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in vielen Teilen der Welt trüben die Stimmung unserer stark exportorientierten Wirtschaft“, kommentiert Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, die aktuellen Konjunkturdaten. „Hoffnungsschimmer verbreitet der nach wie vor robuste Inlandskonsum. Angesichts wirtschaftspolitischer Maßnahmen am Arbeitsmarkt, bei Rente und Energie sind zusätzliche Wachstumsimpulse eher nicht zu erwarten.“

Industrie stabil auf hohem Niveau

Die aktuelle Lage in der Industrie hat sich erneut leicht verbessert. Während wie im Vorquartal 51 Prozent der Unternehmen eine gute Geschäftslage melden, halten nur 5 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) den Geschäftsverlauf für schlecht. Insbesondere die Investitionsgüterproduzenten berichten von einer sehr guten Lage. Die Kapazitätsauslastung ist mit durchschnittlich 85 Prozent (Vorquartal 86 Prozent) nach wie vor gut.

Im Vergleich zum Vorquartal hat sich die Zahl der ausländischen Auftragseingänge allerdings deutlich verringert. Nur noch 21 Prozent (Vorquartal 30 Prozent) der Betriebe verbuchten steigende Auftragseingänge, während 23 Prozent (Vorquartal 16 Prozent) einen Rückgang melden. Die inländischen Auftragseingänge sind dagegen im Vergleich zum Vorquartal stabil geblieben. Wie im Vorquartal berichtet ein Viertel der Unternehmen von einem Zuwachs während ein Fünftel der Betriebe einen Rückgang verzeichnet.

Die Umsatz- und Geschäftserwartungen in den nächsten zwölf Monaten liegen per saldo in etwa auf dem Niveau des Vorquartals. 39 Prozent (Vorquartal 42 Prozent) der Betriebe gehen von einem Umsatzwachstum aus, 8 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) befürchten Umsatzeinbußen. 30 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) der Industriebetriebe erwarten einen eher günstigen Geschäftsverlauf, 9 Prozent (Vorquartal 11 Prozent) gehen von einer schlechteren Entwicklung aus.

Die Zuversicht auf Wachstumsimpulse aus Exportgeschäften schwächte sich weiter ab. Nur noch 34 Prozent (Vorquartal 41 Prozent) der Unternehmen rechnen mit steigenden Exporten.

Baugewerbe trotz Abkühlung weiter stark

Die konjunkturelle Entwicklung in der regionalen Bauwirtschaft hat sich per saldo erneut verschlechtert, liegt jedoch weiterhin auf sehr hohem Niveau. Während 44 Prozent (Vorquartal 54 Prozent) der Betriebe den Geschäftsverlauf als gut bezeichnen, meldet nach wie vor kein regionales Bauunternehmen eine schlechte Geschäftslage.

Gegenüber dem Vorquartal hat die Zahl der Auftragseingänge per saldo leicht abgenommen. Im Einzelnen melden im Straßen- und Tiefbau sowie im Wohnungsbau die Unternehmen per saldo eine positive Auftragslage. Dagegen haben sich die Auftragseingänge im gewerblichen Hochbau deutlich verschlechtert. Das Schlusslicht bei den Auftragseingängen bildet erneut der öffentliche Hochbau. 43 Prozent der Unternehmen mussten hier Einbußen hinnehmen.

Die Einschätzung der Geschäftsentwicklung hat sich per saldo weiter verschlechtert. Jeweils etwa 7 Prozent der Baubetriebe blicken mit Optimismus (Vorquartal 23 Prozent) beziehungsweise Pessimismus (Vorquartal 8 Prozent) in die Zukunft.

Das größte Risiko sieht die regionale Bauwirtschaft erneut im Fachkräfteengpass.

Unterschiedliche Lageentwicklung in Groß- und Einzelhandel

Im Großhandel fällt die Geschäftslage per saldo etwas ungünstiger als im Vorquartal aus. Während 45 Prozent (Vorquartal 56 Prozent) der Großhändler von einem guten Geschäftsverlauf berichten, sind lediglich 3 Prozent (Vorquartal 11 Prozent) der Unternehmen mit der aktuellen Geschäftslage unzufrieden.

Im heimischen Einzelhandel hat sich die Geschäftslage im Vergleich zum Vorquartal dagegen erheblich verbessert. Sie fällt so gut wie noch nie seit Vorliegen entsprechender Umfragewerte im Jahr 1996 aus. 48 Prozent (Vorquartal 37 Prozent) der Einzelhändler halten den Geschäftsverlauf für gut und nur ein Zehntel (Vorquartal 20 Prozent) der Unternehmen bezeichnet die Geschäftslage als schlecht. Die Einschätzung des Kaufverhaltens hat sich dabei deutlich verbessert. 74 Prozent (Vorquartal 60 Prozent) der Unternehmen stufen das Kaufverhalten der Kunden als kauffreudig oder saisonüblich ein. Nur 26 Prozent (Vorquartal 40 Prozent) der Einzelhandelsbetriebe sprechen dagegen von einem zurückhaltenden Kaufverhalten.

Die unterschiedliche Lagebewertung im Groß- und Einzelhandel schlägt sich auch in der Beurteilung der zukünftigen Entwicklung nieder. Im Großhandel sinkt die Einschätzung der Erwartungen auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Nur noch ein Fünftel (Vorquartal 36 Prozent) der Unternehmen rechnet mit einer günstigeren Entwicklung, während 5 Prozent (Vorquartal 2 Prozent) der Betriebe skeptisch in die Zukunft blicken.

Im Einzelhandel beurteilen die Betriebe die zukünftige Entwicklung dagegen deutlich optimistischer als im Vorquartal. Ein Drittel der Einzelhändler (Vorquartal 20 Prozent) geht von einer günstigeren Geschäftsentwicklung aus, 13 Prozent (Vorquartal 17 Prozent) blicken hingegen skeptisch in die Zukunft.

Gute Lage im Dienstleistungsgewerbe

Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage durch die regionalen Dienstleister fällt geringfügig besser als im Vorquartal aus. 47 Prozent der Betriebe sprechen wie im Vorquartal von einem guten Geschäftsverlauf, während nur 3 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Dienstleister mit der Geschäftslage nicht zufrieden sind. Über dem Durchschnitt aller Dienstleistungsunternehmen liegen erneut die Betriebe der Arbeitnehmerüberlassung, die Informations- und Telekommunikationsdienstleister sowie der Bereich Beratung und wirtschaftsnahe Dienstleistungen. Wie im Vorquartal berichtet ein Drittel der Dienstleister von steigenden Auftragsvolumina, während 8 Prozent der Betriebe Einbußen hinnehmen mussten.

Die Beurteilung der zukünftigen Geschäftsentwicklung fällt ungünstiger als im Vorquartal aus. Nur noch 27 Prozent (Vorquartal 35 Prozent) der Unternehmen kalkulieren mit einem besseren Geschäftsverlauf, während jeder zehnte Betrieb wie im Vorquartal pessimistisch in die Zukunft blickt. Als größtes Risiko für den weiteren Geschäftsverlauf werden Fachkräfteengpässe gesehen.

Arbeitsmarkt weiterhin stabil

Die Beschäftigungsplanungen haben sich nur leicht verschlechtert. Es wird weiter mit einer positiven Entwicklung gerechnet. 21 Prozent (Vorquartal 23 Prozent) der Betriebe wollen Personal aufstocken, während 11 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) eine Reduzierung der Beschäftigtenzahl in Betracht ziehen. Spitzenreiter bei den geplanten Neueinstellungen ist erneut der Dienstleistungssektor. 37 Prozent der Betriebe wollen neues Personal einstellen.

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