Kryptowährungen gehören – und das mit Abstand – zu den volatilsten Anlageklassen. Das beweist auch ein Blick auf den Bitcoin, der Mutter aller virtuellen Währungen. Doch in letzter Zeit hat sich die Digitalwährung kaum bewegt. Analysten sind daher überzeugt, dass das ein gutes Zeichen für die Anleger sein kann. Will man jetzt also Bitcoin kaufen, so muss man keine Angst vor einer Achterbahnfahrt haben – es scheint nicht mehr wie wild nach oben und dann wieder nach unten zu gehen. Oder handelt es sich doch nur um die Ruhe vor dem Sturm?
Bitcoin: Ruhig und gelassen
Die Preisschwankungen waren schon von Anfang an ein Punkt, der immer wieder kritisiert wurde. Als Währung war der Bitcoin somit unbrauchbar – als Investment auch nicht geeignet. Nun könnte aber der Rückgang der Kursschwankungen dafür sorgen, dass immer mehr Anleger Interesse zeigen – die Spekulanten haben, das glauben zumindest die Experten, nämlich schon den Markt verlassen. Weil wenn es keine großen Bewegungen mehr gibt, so sind die Kryptowährungen für die Spekulanten auch nicht mehr interessant. Der Bitcoin könnte nun auch tatsächlich im Mainstream Fuß fassen – das niedrige Volatilitätsniveau ist sehr wohl ein Hinweis, dass sich der Markt in einer noch nie dagewesenen Ruhe wie Gelassenheit befindet. Finden sich also mehr Anleger, die in den Bitcoin investieren, so wir das den Preis garantiert noch weiter in die Höhe treiben.
Was sagen die Experten?
Der Meinung ist auch Danny Scott, der Chief Executive von CoinCorner. „Bleibt der Bitcoin stabil, so wird das Interesse zunehmen, weil es immer mehr Menschen geben wird, die plötzlich das Vertrauen bekommen, ihr Geld in die Kryptowährung zu investieren.“
Marty Bent von „Tales from the Crypt“ bleibt aber noch kritisch. „Ich glaube nicht, dass die aktuelle Phase der niedrigen Volatilität lange anhalten wird. Es handelt sich wohl mehr um eine Markterschöpfung und um keinen reifen Markt.“
Schafft der Bitcoin also ein Comeback oder bleibt man hinter den Erwartungen zurück? Die nächsten Wochen werden zeigen, wie es mit der Kryptowährung weitergehen wird.
Erleben die Kryptowährungen einen zweiten Frühling?
Feierte der Bitcoin Ende 2017 das Allzeithoch, als beinahe die 20.000 US Dollar-Marke geknackt wurde, so kam es kurze Zeit später zum Absturz. Mit Beginn der Abwärtsspirale endete auch zugleich der Hype um die digitale Währung. Plötzlich wurde es still um den Bitcoin. Als man dann zu Beginn des Jahres 2019 im Bereich der 3.000 US Dollar lag, sprachen viele Experten sogar davon, dass es mit der Kryptowährung nun endgültig vorbei sei. Doch Totgesagte leben länger.
Der Kurs des Bitcoin konnte, erstmals seit November 2018, die 5.000 US Dollar-Grenze überspringen. Auf der Handelsplattform Bitstamp stieg der Bitcoin – innerhalb von 60 Minuten – um 23 Prozent. Aber nicht nur der Bitcoin scheint jetzt im Frühjahr ein Comeback zu feiern: Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung und auch der Erzrivale des Bitcoin, durfte sich über ein Plus von 10 Prozent freuen und liegt nun bei 155 US Dollar.
Auch einigen Krypto-Unternehmen, so etwa DPW, Riot oder Marathon, die sich allesamt mit der Blockchain-Technologie befassen, konnten sich über das neu erwachte Interesse freuen. Die Börsenkurse der Unternehmen stiegen um bis zu 45 Prozent. Aber warum scheint es nun zu einem neuen Höhenflug zu kommen?
Ein Blick hinter die Kulissen
Liegt es daran, weil Kryptowährungen, ganz besonders der Bitcoin, auf immer mehr Akzeptanz stoßen? Sind es die Investoren, die jetzt nach den Spekulanten am Markt vorzufinden sind? Die Lage ist unklar.
Es gibt aber sehr wohl ein paar Experten, die glauben, dass gerade einmal ein einziger Käufer dafür gesorgt hat, dass der Preis des Bitcoin um über 20 Prozent nach oben schoss. Oliver von Landsberg-Sadie, der Chef des englischen Krypto-Spezialisten BCB Group, ist überzeugt, dass es auf den drei Handelsplattformen Coinbase, Bitstamp wie Kraken einen Großauftraggeber gegeben hat. „Wir haben herausgefunden, dass es genau einen Auftrag gab, der davon handelte, 20.000 Coins der Kryptowährung Bitcoin zu kaufen. Der Kauf wurde automatisch über drei Börsen abgewickelt“, so der BCB Group-Chef.