Im Westen Deutschlands steigen die Mieten weiter an. Von 2021 auf 2022 haben sich die Angebotsmieten in 100 von 108 untersuchten Stadt- und Landkreisen bestätigt. In der Spitze beträgt der Anstieg sogar 15 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt, in der die Angebotsmieten von Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter, Bestand ohne Neubau) in den Stadt- und Landkreisen im Westen Deutschlands im 1. Halbjahr 2022 mit dem Vorjahreszeitraum bezogen wurden. Die deutlichsten prozentualen Preisanstiege verzeichnen demnach ländliche Regionen mit niedrigem Preisniveau. Doch auch in vielen Großstädten sind Mietwohnungen innerhalb eines Jahres kostspieliger geworden. Das liegt vermutlich auch an den im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Bauzinsen. Diese haben dafür gesorgt,
Weitere Preisanstiege in Großstädten Nordrhein-Westfalens
In Nordrhein-Westfalen haben sich die Angebotsmieten vielfältigorts verteuert. Die höchsten Mietpreise im Bundesland zahlen Wohnungssuchende in Köln. Der Quadratmeter in der Domstadt kostet aktuell im Median 11,90 Euro – ein Preisanstieg von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwas stärker fällt der prozentuale Zuwachs mit 7 Prozent in Düsseldorf aus. Mieter in der Landeshauptstadt müssen derzeit mit 11,30 Euro pro Quadratmeter rechnen. In der begehrten Studentenstadt Münster haben sich die Angebotsmieten sogar um 10 Prozent verteuert und liegen nun im Mittel bei 11,00 Euro.
Auch in den Großstädten des Ruhrgebiets sind die Mieten in den vergangenen 12 Monaten gestiegen. Das Preisniveau ist im Vergleich zu den teuersten Städten Nordrhein-Westfalens allerdings nach wie vor moderat. So liegen die mittleren Angebotsmieten in Städten wie Dortmund (8,00 Euro; +5 Prozent) oder Essen (7,80 Euro; +4 Prozent) immer noch deutlich unter der 10-Euro-Marke.
Spitzenpreise in Frankfurt und Umland
Die höchsten Angebotsmieten im Westen Deutschlands werden in Frankfurt am Main verlangt. Mieter zahlen dort im Median 13,80 Euro für den Quadratmeter. Das Mietpreisniveau in der Mainmetropole ist im Vergleich zum Vorjahr allerdings stabil geblieben. Eine mögliche Erklärung wäre, dass die Grenze des Bezahlbaren in Frankfurt vorerst erreicht ist. Allerdings könnte die durch den Bauzinsanstieg bedingte Nachfrageverschiebung in Richtung Mietmarkt dafür sorgen, dass die Mietpreise in der Bankenstadt in Zukunft wieder stärker anziehen.
Hinter Frankfurt folgt mit Darmstadt eine weitere hessische Großstadt im Preisranking. Eine Mietwohnung kostet dort aktuell 12,00 Euro pro Quadratmeter, 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Vor allem die Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Wissenschaftsstadt sowie die Nähe zu Frankfurt sorgen für eine starke Nachfrage nach Wohnungen, was die Mieten in Darmstadt nach oben treibt. Mit zweistelligen Quadratmeterpreisen & Wohnungssuchende auch in den an Frankfurt grenzenden Landkreises rechnen: Der im Westen der Bankenstadt gelegene Main-Taunus-Kreis (11,50 Euro; +3 Prozent) und der nördlich an Frankfurt grenzende Hochtaunuskreis (11,30 Euro; +1 Prozent) weisen die höchsten Angebotsmieten aller untersuchten Landkreise auf.
Preiswerte Landkreise mit deutlichsten Preisanstiegen
Die stärksten prozentualen Zuwächse innerhalb eines Jahres zeichnen jedoch ländliche Regionen, in denen das Preisniveau erzielt wird, niedrig ist. Mit 15 Prozent fällt der Anstieg im rheinland-pfälzischen Eifelkreis Bitburg-Prüm (8,30 Euro) am deutlichsten aus. In Nordrhein-Westfalen sind die prozentualen Preisanstiege im Landkreis Kleve (7,60 Euro; +12 Prozent) am größten, in Hessen weist der Lahn-Dill-Kreis (7,80 Euro; +11 Prozent) den deutlichsten Zuwachs auf.
Quelle: immowelt GmbH