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Private Krankenversicherung wird zum Januar 2015 teurer

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Rostock. Regelmäßig zum Jahreswechsel bekommen viele der insgesamt fast neun Millionen Privatversicherten Post über Beitragsanpassungen ihrer privaten Krankenversicherung (PKV). Die „Hochskonjunktur“ der Beitragsanpassungen hat gerade erst begonnen. Erhöhungen sind bislang vor allem für Neukunden, vereinzelt auch für Bestandskunden bekannt. Der Zeitrahmen, wann Anpassungen in Kraft treten, zieht sich von Januar bis Mai 2015. Das 1A Verbraucherportal hat unter http://www.1a.net/versicherung/krankenversicherung/beitragserhoehung Ursachen und Hintergründe zu steigenden Beiträgen und Handlungsoptionen sowie eine umfassende Infografik und ein Video zusammengestellt.

Bisher 18 Versicherungen mit Beitragserhöhungen bekannt

Zum klassischen Zeitpunkt am 1. Januar haben für 2015 bereits 18 Gesellschaften höhere Beiträge in einigen Tarifen angekündigt, allerdings überwiegend für Neukunden. Das betrifft Tarife des Münchener Verein, Deutschen Ring, der Central, Arag, uniVersa, Signal, Barmenia, Allianz, Nürnberger, Continentale, Inter, LKH, LVM und Württembergische. Geplant, aber formal noch ungenehmigt sind Beitragsanpassungen der Axa, Gothaer, R+V und der Halleschen. In anderen Tarifen sind zudem Beitragssenkungen zu erwarten sowie teilweise stabile Beiträge bis Dezember 2015. Insgesamt bewegen sich die Beitragsanpassungen für Neukunden durchschnittlich im niedrigen einstelligen Prozentbereich, wobei es jedoch Ausreißer sowohl nach oben als auch nach unten von knapp +/-30 Prozent gibt. Die HanseMerkur ist bislang das einzige Unternehmen, das Beiträge ausschließlich nach unten korrigiert (neben zahlreichen Beitragsgarantien).

Optionen für Bestandskunden

Bestandskunden müssen – Stand Ende November 2014 – bei der Continentalen, der Barmenia, der Axa, der Süddeutschen und der Allianz mit steigenden Beiträgen rechnen. Allerdings sind auch hier nur bestimmte Tarife und Altersgruppen betroffen. Beitragssenkungen und -garantien gibt es ebenfalls. Offen ist allerdings, wie stark die Preisanpassungen ausfallen werden. Erfahrungsgemäß werden noch bis Mitte Dezember weitere private Krankenversicherungen Beitragsanpassungen bekannt geben. Erwartet wird dies bei Neukunden der Bayerischen Beamtenkrankenkasse, der Mecklenburgischen, der Provinzial und der UKV. Damit würden dann gut die Hälfte aller privaten Krankenversicherungen zum Januar Beitragsanpassungen durchführen. Eine weitere Welle der Beitragsanpassungen folgt dann voraussichtlich ab März 2015.

Die meisten Kunden haben bei der Beitragserhöhung aufgrund des Sonderkündigungsrechts den Impuls, einen neuen Versicherer zu suchen. Doch gerade langjährig Versicherte und Ältere sollten zuerst einen anderen Schritt prüfen, wie Albert Gottelt, Chefredakteur des 1A Verbraucherportal, ausführt: „Der interne Tarifwechsel bei der eigenen Versicherung ist am besten geeignet, Beiträge ohne Leitungseinbußen zu senken und bereits erworbene Rechte wie Gesundheitszustand und Alterungsrückstellungen beizubehalten.“

PKV-Anbieter verteilen Beitragsanpassungen über längeren Zeitraum

Albert Gottelt weiter: „Während noch bis vor ein paar Jahren überwiegend zum 1. Januar die Anpassungen erfolgten und dementsprechend die große Wechselwelle im Oktober und November davor stattfand, hat sich diese Situation seit rund zwei bis drei Jahren etwas verändert. Wir beobachten, dass die privaten Krankenversicherungen die Beitragserhöhungen immer häufiger über mehrere Monate verteilen, meist von Januar bis April/Mai.“ Einige Tarife und Berufsgruppen erhalten die Beitragsanpassungen eher als andere und somit zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das entzerrt die Wechselaktivität seitens der Kunden und erreicht in der öffentlichen Wahrnehmung nicht die Aufmerksamkeit wie ein Zeitpunkt für alle Versicherten. Dies dürfte Kalkül seitens der Versicherungen sein, denn der Fokus auf einen Zeitpunkt hatte in der Vergangenheit oft zu Kritik an immer weiter steigenden Beiträgen, negativer Berichterstattung und schließlich zu unzufriedenen Kunden und weniger Neuzugängen geführt.

Andererseits sind die privaten Krankenversicherungen in den letzten zwei Jahren, seit Einführung der Unisex-Tarife Ende 2012, mit geringeren Beitragssteigerungen ausgekommen. Ein wichtiger Grund ist, dass die neuen Tarife von Beginn an vergleichsweise hochpreisig kalkuliert, aber auch mit Leistungsverbesserungen ausgestattet wurden. Eine weitere begrüßenswerte Entwicklung laut Gottelt: „Extrem günstige Tarife, die mit abgespeckten Leistungen zuerst neue Kunden locken sollten, dann aber verstärkt von Preissteigerungen betroffen waren, haben viele Versicherungen aus ihrem Portfolio gestrichen.“

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