Köln. Der heimliche Sieger beim diesjährigen Städteranking der DekaBank und der Fachzeitschrift immobilienmanager heißt Baden-Württemberg. Zwar bleibt Seriensieger München auch 2014 an der Spitze, doch schieben sich mit Karlsruhe (Platz 2), Stuttgart (Platz 4) und Freiburg (Platz 5) drei Städte aus dem „Ländle“ unter die Top-Fünf. Komplettiert wird das gute Ergebnis durch den zwölften Platz von Mannheim. „Baden-Württemberg ist das erfolgsreichste Bundesland in diesem Jahr. Neben starken wirtschaftlichen Daten profitieren die Städte im Südwesten auch vom guten Abschneiden im Bereich Bildung. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Bundesländer das Abitur nach der 12. Jahrgangsstufe zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingeführt haben“, kommentiert Andreas Wellstein, Senior-Immobilienanalyst bei der DekaBank, die Ergebnisse. Durch den doppelten Abiturjahrgang sei die Zahl der Schüler mit allgemeiner Hochschulreife im Berichtsjahr 2012 unter anderem in den Städten Baden-Württembergs deutlich angestiegen.
Für das Städteranking haben die Immobilienresearcher der DekaBank 28 Kategorien, darunter zum Beispiel die Arbeitslosenquote und die Kaufkraft pro Einwohner, für die insgesamt 39 deutschen Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern untersucht. Diese Kategorien flossen wiederum unterschiedlich gewichtet in sieben übergeordnete Themenbereiche ein. Die rein quantitative Untersuchung bewertet die Städte hinsichtlich ihrer Attraktivität als Immobilienstandorte. Ein Zusammenhang zu den Renditechancen in den entsprechenden Immobilienmärkten besteht allerdings nicht zwangsläufig.
Die Ergebnisse des Städterankings im Detail: Spitzenreiter München erreicht in drei der sieben Themenbereiche den ersten Rang, darunter in den beiden am stärksten gewichteten Gebieten Wohlstand und Arbeitsmarkt. Nur im Mittelfeld landet die bayerische Landeshauptstadt hingegen in den Bereichen Erreichbarkeit und wirtschaftliche Stabilität. Für die zweitplatzierte Stadt Karlsruhe wirkt sich die Stärke in allen sieben Themengebieten aus. So zeigt die badische Residenzstadt so gut wie keine Schwächen und nimmt im Bereich Bildung mit dem zweiten Rang einen Spitzenplatz ein. Den größten Sprung nach oben schafft in diesem Jahr Stuttgart auf Platz 4. Im Vorjahr hatte die schwäbische Landeshauptstadt noch den elften Rang belegt. Die besonderen Stärken Stuttgarts liegen in den Bereichen Wohlstand, Arbeitsmarkt und Lebensqualität, in denen jeweils nur München eine höhere Punktzahl erreicht.
Seinen Rang als erster Verfolger hat Frankfurt am Main in diesem Jahr eingebüßt. Mit dem dritten Platz rutschte die Mainmetropole im Vergleich zum Vorjahr um einen Rang ab. Dank des größten deutschen Flughafens und der meisten ICE-Verbindungen liegt Frankfurt nach wie vor unangefochten an der Spitze in der Teilwertung Erreichbarkeit. Weitere Spitzenwerte gab es in den Bereichen Wohlstand und Demografie.
Die gemessen an der Einwohnerzahl kleinste Stadt im Teilnehmerfeld konnte den dritten Platz in diesem Jahr nicht verteidigen. Mainz erreicht diesmal in sechs von sieben Themengebieten weniger Punkte als im Vorjahr. Dennoch genügte es für einen starken sechsten Rang in der Gesamtwertung. In immerhin vier Bereichen rangiert die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt unter den ersten Zehn: Arbeitsmarkt, Bildung, Erreichbarkeit und wirtschaftliche Stabilität.