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25 Jahre Deutsche Einheit Energiehelden

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Berlin – Ohne den Mut engagierter Bürger wären die erneuerbaren Energien heute nicht das, was sie sind. Während sich die großen Energieversorger schwer tun, haben kleine Gemeinden die Energiewende längst geschafft. Das zeigt unter anderem der sprunghafte Anstieg von Energiegenossenschaften. Vor der Genossenschaftsnovelle in 2006 gab es deutschlandweit weniger als 200 Energiegenossenschaften. 2014 waren es schon 973 (Quelle: Leuphana Universität Lüneburg). Das hohe persönliche Engagement dieser Energiepioniere macht sie zu „Heimlichen Helden“. Denn sie haben die Potenziale früh erkannt und den Nutzen mit viel Weitsicht auf die Einheimischen verteilt.

Rohstoffe wie Sonne, Wind und Wasser existieren schon immer, die Technologien rings um die erneuerbaren Energien sind jedoch sehr jung – und schnelllebig noch dazu. „Für uns bestand die Herausforderung vor allem darin, ein komplett neues Geschäftsfeld zu entwickeln, um Projektfinanzierungen in diesem Bereich eine Chance geben zu können“, erinnert sich Jörg-Uwe Fischer, DKB-Fachbereichsleiter für erneuerbare Energien. Schon 1996 startete die DKB mit ersten Windenergie-Finanzierungen. Da existierte das erste Stromeinspeise-Gesetz seit fünf Jahren.

Quellenangabe: "obs/Deutsche Kreditbank AG/DKB / Christian Kielmann"
Quellenangabe: „obs/Deutsche Kreditbank AG/DKB / Christian Kielmann“

Erste Start-Ups wagten damals den Schritt in ein neues Zeitalter der Energiegewinnung. 1997 gründeten die Geschäftsführer Michael Raschemann und Joachim Uecker im brandenburgischen Kallinchen die Energiequelle GmbH und begannen, ihre Vision von der dorfeigenen Energieversorgung wahr zu machen. Sie starteten u.a. in Feldheim mit Windrädern für die Produktion von sauberem Windstrom. Später folgte eine Biogasanlage für die Wärme. Schließlich wagten sie den entscheidenden Schritt und verlegten ein dorfeigenes Strom- und Nahwärmenetz. An der später gegründeten Feldheim Energie GmbH & Co. KG sind alle Grundstückseigentümer des Dorfes als Kommanditisten beteiligt. Bürger und ortsansässige Unternehmen sind damit auch Energieproduzenten. Feldheim ist seit 2010 die erste energieautarke Gemeinde Deutschlands. Ein Teil der erzeugten Energie fließt in das dorfeigene Netz. Der Rest strömt in die Leitungen des Netzbetreibers und bringt den Einwohnern entsprechende Erträge.

Den Durchbruch für den Grünstrom brachte schließlich das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2000. Erneuerbare Energien erhielten Vorrang bei der Netzeinspeisung, Vergütungsanreize stiegen. Erste Bürgerwindparks entstanden – so auch in Hollich im Münsterland. Seit 2004 produziert die Bauerschaft Windenergie, deren Erträge an die Bürger zurückfließen. Proteste gegen den Bau von Windrädern gibt es hier nicht. Denn die Einbeziehung aller machte ein besonderes „Anwohner-Pachtmodell“ möglich, von dem nicht nur die Grundstückseigentümer profitieren, sondern alle. Bis 2025 soll der gesamte Steinfurter Kreis, zu dem Hollich gehört, energieautark sein.

Nach diversen Novellen des EEG hält seit 2012 die Direktvermarktung Einzug in den Grünstrom-Markt. Produzenten können sich nun nicht mehr auf die staatliche Abnahmegarantie über die Netzbetreiber verlassen, sondern müssen ihren Strom selbst an Großabnehmer oder an der Strombörse vermarkten. Der Entwicklung nimmt das jedoch nicht den sprichwörtlichen Wind aus den Segeln. Immer neue Projekte entstehen. In Wunsiedel (Oberfranken) beschäftigt sich der stadteigene Energieversorger aktuell mit der Speicherung von Energie in den Wohnungen, um zu viel produzierten Grünstrom dann günstig nutzen zu können, wenn der Bedarf da ist.

„Es wird sich zeigen, ob die komplette Umstellung des Förderregimes auf Ausschreibungen in den kommenden Jahren den erneuerbaren Energien in Bürgerhand eine Chance lässt“, wagt Jörg-Uwe Fischer einen Blick in die Zukunft. „Das bleibt jedoch zu hoffen, denn nur so ist eine größtmögliche Identifikation der Bürger mit der Energiewende möglich.“

Quelle: ots

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