Bevor die Heizkosten durch die Decke gehen
Stuttgart. Wenn die Kälte langsam vom Fußboden nach oben in Füße und Beine zieht, wird es ungemütlich. Diese Erfahrung machen täglich viele Hausbewohner gerade in der kalten Jahreszeit und drehen am Thermostatventil. Doch das hilft nicht wirklich. Zwar steigt die Raumtemperatur – aber der Fußboden bleibt dennoch kalt. Das ist die Folge von mangelhafter oder fehlender Dämmung zum Kellergeschoss, meint die Wüstenrot Bausparkasse AG, eine Tochter des Vorsorge-Spezialisten Wüstenrot & Württembergische. Ein folgenschwerer Nachteil, der sich auch im Deckenbereich der Wohnung auswirkt, wenn zum kalten Dachgeschoß kein ausreichender Dämmschutz besteht.
Gegen kalte Füße helfen mitunter Filzpantoffeln oder Wollsocken. Oder es könnte eine fachgerecht verlegte Fußbodenheizung ein für alle Mal Abhilfe schaffen. Doch lässt sich diese Heizform nicht problemlos in jedem Wohngebäude verlegen, weil manche Hausbesitzer oder Mieter beispielsweise eine auch geringe Bodentemperierung nicht vertragen. Deshalb müssen heute Geschosstrenndecken neben den statischen Anforderungen auch bauphysikalische Ansprüche erfüllen: sie sollten zum Wohlbefinden der Bewohner wärmedämmend und schalldämmend ausgeführt werden. Dann geht es auch ohne dicke Fußbekleidung. Eine wirksame Dämmung senkt nicht nur den Heizbedarf, auch der Alltagslärm innerhalb des Hauses (Trittschall) wird hörbar reduziert. Bei Altbauten ist dieser Effekt deutlich spürbar und trägt zur Wohnqualität bei. Im Neubau gehören Wärmedämmung und Schallschutz zum Standard.
Bei Altbauten nachrüsten
In über 90 Prozent der Häuser, die vor 1995 gebaut worden sind, fehlt eine Dämmung der Kellerdecke. Doch schlecht gedämmte Kellerdecken bei unbeheizten Kellern sind wahre Energie- und Wärmefresser. Fünf bis zehn Prozent der Energieverluste im Einfamilienhaus sind darauf zurückzuführen, dass Heizwärme zum Keller hin abfließt und somit verloren geht. Die Räume im Erdgeschoss kühlen aus, der Wohnkomfort sinkt und die Heizkosten steigen.
Auch wenn wenig Platz für eine Dämmung der Kellerdecke vorhanden ist – es gibt druckfeste und robuste Dämmplatten mit geringer Plattendicke, die die Raumhöhe nur wenig reduzieren.
Ähnlich ist die Lage bei Häusern ohne Kellergeschoss. Diese stehen auf einer meistens betonierten Bodenplatte, die unmittelbar auf dem Erdreich ruht. Sie wird bei fachmännischer Verlegung an der Unter- und Oberseite wirksam gedämmt.
Mit der Dämmung der obersten Geschossdecke halten Besitzer von Altbauten wertvolle Wärme im Haus und sparen damit teure Energie. Erfüllt die oberste Geschossdecke, die an ein unbeheiztes Dachgeschoss anschließt, nicht die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz, muss gedämmt werden. Dies sieht die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) vor und gibt Hausbesitzern dazu Zeit bis Ende 2015. Je nach Konstruktionsweise eines Gebäudes kann entweder das Dach selbst oder die oberste Geschossdecke den Abschluss der Wärmedämmung bilden. Wird die Geschossdecke als Dämmebene genutzt, ist es nicht nötig, den Dachboden zusätzlich zu dämmen, das Dach wird dann als Kaltdach bezeichnet.
Viele Dämmstoffarten – ein Ziel
Als Dämmmaterial für die oberste Geschossdecke eignen sich druckfeste Dämmplatten, zum Beispiel aus Steinwolle, Mineralfaser, Polyurethan-Hartschaum oder Styropor, auch Einblasdämmstoffe können eingesetzt werden. Dieses Material ist geeignet, wenn der Dachraum kaum genutzt wird. Damit der Dachboden begehbar bleibt, können Spanplatten oder Bohlenstege verlegt werden. Einlagige Dämmplatten sollten mit Nut- und Federprofilen versehen sein. Dann werden sie nicht Stoß an Stoß verlegt, sondern greifen ineinander und verhindern somit den Durchzug durch einen sonst vorhandenen Spalt.
Eine nachträgliche Fußbodendämmung im Trockenbau empfiehlt sich insbesondere für Wohnräume mit Balkendecken und niedrigen Bauhöhen. Dämmplatten sind äußerst druckfest und robust. Sie werden auch als Verbundelemente mit einer Deckschicht aus Gipskarton oder Gipsfaser angeboten. Der Fußboden ist sofort begehbar.
Tipps von Wüstenrot zum Dämmen von Geschossdecken
– Die Dämmung sollte auf der kalten Seite des Bodens angebracht werden. Nur bei geringer Geschosshöhe kann die Dämmung oberhalb der Bodenplatte in den Fußbodenaufbau des Erdgeschosses integriert werden.
– Beim fachgerechten Dämmen darauf achten, dass der Fußbodenrand zur Wand hin mit einem Randstreifen umlaufend – ohne Unterbrechung – versehen wird. Dieses Band reicht von der Rohdecke bis über den fertigen Fußboden und muss eine Dehnbewegung von mindestens fünf Millimeter aushalten.
– Eine Dämmung hält nicht nur im Winter die Wärme im Raum, sondern vermeidet an heißen Sommertagen auch ein Überhitzen der Räume.
– Ein rundum gedämmtes Dachgeschoss kühlt oberhalb der Dämmung stärker ab als zuvor. Um im Winter der Gefahr von Schwitzwasser vorzubeugen, wird bei Holzdecken eine Dampfbremsfolie ausgelegt.
Quelle: LifePR.