Niedriges Mietniveau und hoher Leerstand
Hamburg. Wohnungsknappheit und Mietpreissteigerungen bestimmen in Deutschland vielerorts den Wohnungsmarkt. Im Bundesland Sachsen zeigt sich jedoch ein gänzlich anderes Bild: Hier liegen die Mietpreise pro Quadratmeter deutlich unter dem Bundesschnitt. Gleichzeitig stehen überdurchschnittlich viele Wohnungen frei. Dies ergab eine Analyse des Immobilienportals Immonet.
Während die Mietpreise in Metropolen wie München, Hamburg und Berlin immer weiter steigen, zeigt sich im Bundesland Sachsen ein anderes Bild. Horrende Mieten bilden hier die Ausnahme. So lagen die Preise mit rund fünf Euro pro Quadratmeter hier im Jahr 2013 deutlich niedriger als im bundesweiten Mittel (6,53 Euro). Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Immobilienportals Immonet, bei der die auf der Website inserierten Wohnungen in Sachsen auf Landes- und Kreisebene hinsichtlich ihrer Netto-Kaltmiete untersucht wurden. Demnach bilden auch die kreisfreien Städte des Freistaates kaum eine Ausnahme bei den niedrigen Mieten. Einzig in der Landeshauptstadt Dresden (6,57 Euro) kann das Preisniveau mit dem Deutschen Durchschnitt gleichziehen. Am günstigsten sind die Mieten im Vogtlandkreis. Hier kostet der Quadratmeter gerade einmal vier Euro im Monat.
Das niedrige Mietpreisniveau in Sachsen deckt sich mit der Leerstandsquote aus dem aktuellen Zensus 2011. Auffällig: Mit knapp zehn Prozent stehen hier im Schnitt mehr als doppelt so viele Wohnungen frei wie im Bundesdurchschnitt (4,4 Prozent). Am größten ist der Wohnungsüberschuss in der kreisfreien Stadt Chemnitz. Hier stehen sogar knapp 14 Prozent der Wohnungen frei. Lediglich in der Landeshauptstadt Dresden liegt die Leerstandsrate mit fünf Prozent in etwa auf Bundesniveau.
Mietpreise in den Ballungsräumen ziehen weiter an
Wie lange das Wohnen in Sachsen noch so günstig bleibt, ist allerdings fraglich. Zwar liegen die Mieten auf Landesebene noch immer auf einem günstigen Niveau. Eine Gegenüberstellung der Quadratmeterpreise zwischen 2012 und 2013 zeigt jedoch, dass die Angebotsmieten innerhalb eines Jahres immerhin um knapp vier Prozent gestiegen sind. Stärkste Treiber sind dabei besonders die beiden Metropolen Sachsens: In Leipzig und Dresden lag der Preisanstieg im besagten Zeitraum im Mittel bei knapp 7,5 Prozent. Und auch in den Kreisen Zwickau, Meißen, Bautzen oder Chemnitz stiegen die Quadratmeterpreise zwischen zwei und drei Prozent an. Günstiger wurde das Wohnen lediglich im Vogtlandkreis: Hier sanken die Mieten um rund einen Prozentpunkt. Ansonsten bleiben die Angebotsmieten in den ländlichen Regionen jedoch annähernd auf gleichem Niveau.
Quelle: ots