Hamburg. Totgesagte leben länger. Das beweist auch die Stromerzeugung per Solaranlage. Im Zuge der Energiewende wurde die Einspeisevergütung für neue PV-Anlagen (=Photovoltaik-Anlagen) immer weiter abgesenkt. Hinzu kommt, dass die Vergütung für den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom aus Solaranlagen, die nach dem 01.04.2012 in Betrieb gingen, komplett gestrichen wurde. Dennoch ist jetzt vielleicht sogar attraktiver denn je, Solarstrom zu erzeugen: Die Nutzung eines Stromspeichers macht nämlich unabhängig von der Tageszeit des Strombedarfs.
Einer der größten Nachteile von Solarstrom war: Erzeugt und zur Verfügung stand dieser emissionsfreie Strom in den „Sonnenstunden“ – also tagsüber. Allerdings steigt der tatsächliche Strombedarf gerade in den Abend- und Nachtstunden, wenn Beleuchtung erforderlich ist oder am Feierabend die Wäsche gewaschen wird.
Die Lösung können PV-Anlagen bieten, die mit Stromspeichersystemen gekoppelt sind. Hier kann der tagsüber erzeugte Strom jederzeit „abgerufen“ werden. Solche Speichersysteme können bei der Neuinstallation einer Solaranlage integriert oder in bestehende Anlagen nachgerüstet werden.
Beide Möglichkeiten werden auf Wunsch mit KfW-Mitteln gefördert. Pro installierter Modulleistung in kWp (=Kilowatt/peak d. h. mögliche Spitzenleistung) werden Tilgungszuschüsse in Höhe von 660 Euro (bei Anlagen, die bereits in Betrieb sind und nachgerüstet werden: 600 Euro je kWp) gezahlt (Stand 2-2015).
Für die optimale Nutzung des selbst erzeugten Stroms sorgt bei diesen Systemen eine z. T. „lernfähige“ Steuerung. In diesem Fall wird der voraussichtliche Strombedarf zu bestimmten Zeiten auf der Basis von „erlernten“ individuellen Erfahrungswerten ermittelt und die Speichernutzung so geregelt, dass eine optimale Balance zwischen Netzeinspeisung des gerade nicht selbst benötigten Stroms und Speicherung des so erzeugten Stroms gewährleistet ist. Wird zu bestimmten Tageszeiten mehr Strom erzeugt als selbst benötigt, erfolgt eine automatische Einspeisung ins öffentliche Netz, die auch weiterhin vergütet wird.
Einige Steuerungen gehen auf Wunsch über den hausinternen Internetanschluss des umweltbewussten Betreibers online. Aufgrund von Wetterdaten und -prognosen erfolgt dann ein automatisches „Feintuning“ der Speichersteuerung durch den Hersteller des Speichersystems.
Übrigens bietet ein solches Speichersystem auch den Zusatznutzen eines Strompuffers, der z. B. die an das Stromnetz angeschlossenen Computer des Anlagenbetreibers bei einem Stromausfall vor dem Abschalten und damit verbundenem möglichem Datenverlust schützt.
An der Installation einer solchen Solaranlage sollte in jedem Fall ein entsprechend qualifizierter Dachdecker-Fachbetrieb beteiligt sein. Als Dach-Experte sorgt er auch für die fachgerechte Montage der Module auf dem Dach und die notwendigen Durchdringungen der Leitungen durch die Dämm- und Sperrschichten. Zudem kennen solche Dach-Fachleute das entsprechende Fachregelwerk. Denn viele der Module sind nach diesen Fachregeln mit Dacheindeckungen gleichzusetzen und erfordern daher z. B. die gleichen Wärmedämm-Maßnahmen wie jede andere Eindeckung auch.
Quelle: LifePR.