Umsatzwachstum beflügelt HARTING Technologiegruppe
Espelkamp. Die HARTING Technologiegruppe in Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) ist mit kräftigem Rückenwind in das Geschäftsjahr 2014/15 gestartet. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 (1. Oktober 2013 – 30. September 2014) um 13 % auf 547 Mio. € (Vorjahr: 484 Mio. €). Damit erzielte das Unternehmen den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte.
„Das starke Wachstum beflügelt und motiviert die ganze Unternehmensgruppe. Wir sind sehr zufrieden. Das ist ein Ergebnis, das wir auf der letzten Jahrespressekonferenz angekündigt hatten. Wir haben also geliefert“, sagte Philip F. W. Harting, Vorstand Connectivity & Networks und persönlich haftender Gesellschafter. Anfang Dezember 2013 hatte der HARTING Vorstand einen Umsatz von über 500 Mio. € für das Geschäftsjahr 2013/14 angekündigt.
Die geschäftliche Entwicklung verlief in den einzelnen Regionen, in denen die HARTING Technologiegruppe tätig ist, sehr positiv. Lediglich in der Region EMEA (ohne Deutschland) wuchs der Umsatz marginal. In Asien dagegen stieg der Umsatz um 40 % auf 126 Mio. € (Vorjahr: 90 Mio. €).
In Europa ohne Deutschland und dem Nahen Osten (EMEA) gab es lediglich ein Umsatzplus von 0,4 % auf 175 Mio. € (Vorjahr: 174 Mio. €). In Deutschland konnte HARTING um 11 % auf 194 Mio. € (Vorjahr: 174 Mio. €) zulegen. In Americas verbuchte das Espelkamper Familienunternehmen ein Plus von 13 % auf 52 Mio. € (Vorjahr: 46 Mio. €). Gut zwei Drittel des Gesamtumsatzes (64 %) erzielte die HARTING Technologiegruppe im Ausland. „Wir wollen weltweit nah bei unseren Kunden sein. Das gilt für alle unsere Märkte. Ganz besonders richten wir den Fokus auf die asiatischen Wachstumsmärkte, und dort vor allem auf China“, sagte Philip F. W. Harting.
Zahlreiche Schwellenländer müssen ihre Infrastruktur ausbauen, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten: Jedes neue Haus braucht Stecker, jede neue Fabrik, jede Schule, jede Behörde, jedes Krankenhaus und jeder Aufzug. „Der Stecker hat Vorteile gegenüber der festen Verbindung: Jede Vernetzung kann man über ein festes Kabel herstellen, aber einfacher, flexibler und auf Dauer kostengünstiger ist ein Stecker. Deshalb ist die Vernetzung für HARTING ein Geschenk“, betonte Philip F. W. Harting.
Angesichts dieser Wachstumsperspektiven hat HARTING daher neue Produktionsstätten in China, Brasilien und Rumänien aufgebaut. „Diese Länder haben ein enormes Zukunftspotenzial. Wir wollen Schritt für Schritt das weltweite HARTING Produktionsnetzwerk ausbauen“, ergänzte Torsten Ratzmann, Vorstand Logistik und Produktion.
Innovative Lösungen und Produkte
Mit neuen Lösungen und Produkten konnte HARTING im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Marktposition als forschende und innovative Technologiegruppe mit konsequenter Kundenorientierung festigen. Auf der Hannover Messe und der Nürnberger Messe SPS IPC Drives stellte HARTING Produktneuheiten vor, die den Kunden einen raschen Zugang zur Industrie 4.0-Welt ermöglichen. Auf beiden Veranstaltungen präsentierte HARTING maßgeschneiderte Lösungen für die Smart Factory.
Die HARTING Technologiegruppe treibt den technischen Fortschritt im Bereich Integrated Industry eng mit der Wissenschaft voran. HARTING entwickelt im Rahmen des Forschungsprojektes „FlexiMon“ Lösungen zur Flexibilisierung von Fertigungsabläufen, wie Philip F. W. Harting weiter betonte. Das Projekt ist Bestandteil des Spitzenclusters „it’s OWL“, welches im „Spitzencluster-Wettbewerb“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Hightech-Strategie 2020 für Deutschland durchgeführt wird. Das System „FlexiMon“ war auf beiden Messen ausgestellt und wurde vom Fachpublikum stark frequentiert.
Positive Entwicklung in den Geschäftsbereichen
Im vergangenen Geschäftsjahr haben alle HARTING Gesellschaften eine sehr positive Geschäftsentwicklung genommen. Insgesamt zeigte sich Philip F. W. Harting für die weitere Entwicklung optimistisch. Dennoch geht die HARTING Technologiegruppe mit Bedacht in das neue Geschäftsjahr 2014/15. Als Grund nannte er das weltweit schwächere Wachstum, die nachlassende Wachstumsdynamik in China sowie geopolitische Risiken. In diesem Zusammenhang verwies er auf den Russland-Ukraine-Konflikt und den ISIS-Terror im Nahen und Mittleren Osten.
„Daher rechnen wir für das neue Geschäftsjahr nur mit einem leichten einstelligen Wachstum. Wir haben mit der ‚Route 2020‘ jedoch eine klare Wachstumsstrategie, wir haben die richtigen Lösungen und Produkte, und wir haben die richtige Mannschaft weltweit an allen HARTING Standorten“, erklärte Philip F. W. Harting.
Chancen und Wandel durch Integrated Industry
Von zentraler strategischer Bedeutung für die Zukunft der HARTING Technologiegruppe seien dabei die Chancen und Veränderungen, die sich durch die vernetzte Welt der Integrated Industry für die HARTING Technologiegruppe ergeben, warf Philip F. W. Harting einen Blick in die Zukunft. „Wir sehen uns dank unseres Know-hows und unserer innovativen Produkte in der Lage, diesen technologischen Fortschritt gemeinsam mit unseren Kunden voranzutreiben“, sagte Philip F. W. Harting. „Diese digitale Transformation umfasst jedoch nicht nur unsere Produkte, auch das Unternehmen muss sich wandeln und modernisieren.“
Der technologische Wandel stelle zum Beispiel große Anforderungen an künftige Facharbeitergenerationen und ihre Fähigkeiten zur international-vernetzten Zusammenarbeit.
Klares Bekenntnis zum Mühlenkreis
HARTING bekennt sich zu den Standorten Espelkamp, Rahden und Minden im Mühlenkreis. „Wir investieren hier vor Ort, denn wir fühlen uns der Region verpflichtet. Das sichert die bestehenden Arbeitsplätze“, unterstrich Maresa Harting-Hertz, Vorstand für Finanzen und Einkauf und persönlich haftende Gesellschafterin. Die Gesamtinvestitionen hatten im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Volumen von rund 44 Mio. € (Vorjahr: 40 Mio. €). Im Zentrum der Investitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr stand das HARTING Qualitäts- und Technologiezentrum (HQT), das im Juni 2014 feierlich eingeweiht wurde. „Wir entwickeln im HQT Spitzentechnologie von morgen. Das HQT steht für modernes und kostengünstiges Qualitätsmanagement. Zudem sind wir als anerkanntes Prüflabor akkreditiert“, sagte Dr. Frank Brode, Vorstand Neue Technologien.
Ausbauen will die Unternehmensgruppe auch ihre Kapazitäten bei HARTING Systems im Werk 5 in Espelkamp-Isenstedt. „HARTING Systems ist auf klarem Wachstumskurs. Unsere modernen Kassensysteme werden von namhaften Playern im Einzelhandel sehr gut nachgefragt. Der Spatenstich für eine neue Halle in diesem Oktober war die richtige Entscheidung. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die positive Entwicklung weiter anhält“, sagte Frau Harting-Hertz weiter.
Auch die Planungen für das neue Logistikzentrum kommen gut voran. Im Frühjahr 2015 sollen die Bauarbeiten beginnen und im Laufe des Jahres 2017 soll das Gebäude bezogen werden. „Mit dem Bau wollen wir die Lagerkapazität und den Durchsatz der Produkte erhöhen. Unsere innovativen Qualitätsprodukte kommen dann noch rascher an den Kunden“, unterstrich Philip F. W. Harting.
Weltweit 233 neue Jobs geschaffen
Positiv entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auch die Personalzahlen. Die Anzahl der Mitarbeitenden (einschließlich der Auszubildenden) lag am Ende des Geschäftsjahres weltweit bei 4.048 (Vorjahr: 3.815). Das heißt: Innerhalb von zwölf Monaten hat das Technologieunternehmen 233 neue Jobs geschaffen. Von diesen 233 Stellen entfielen 149 (plus 7,1 %) auf das Inland und 84 (plus 4,9 %) auf das Ausland. An den drei Standorten im Kreis Minden Lübbecke (Espelkamp, Rahden und Minden) beschäftigte HARTING zum 30. September 2014 insgesamt 2.251 (Vorjahr: 2.102) Mitarbeitende (einschließlich Auszubildende).
HARTING setzt auf die Jugend: Mehr Ausbildungsplätze
HARTING setzt weiterhin konsequent auf die Jugend und bildet über den Bedarf aus. Die Ausbildung von Fach- und Führungskräften ist seit Jahren integraler Bestandteil der HARTING Unternehmenskultur. Die Zahl der Ausbildungsplätze lag am Bilanzstichtag um 11 % höher, nachdem sie in den beiden Vorjahren um 12 % beziehungsweise um 15 % gesteigert worden war. Zum 30. September wurden im Ausbildungszentrum NAZHA insgesamt 127 (Vorjahr: 114) Auszubildende in 20 Berufen ausgebildet. Im Kalenderjahr 2015 will die HARTING Technologiegruppe die Anzahl der Ausbildungsplätze weiter erhöhen, um 24 auf insgesamt 151.
„Die Arbeitgebermarke HARTING strahlt weiterhin hell hier in der Region. Aber angesichts des demographischen Wandels müssen auch wir früh in unseren Nachwuchs investieren. Sie sind die Fach- und Führungskräfte von morgen“, sagte Dr. Michael Pütz, Vorstand Personal, Werksanlagen und Recht.
HARTING bietet über das Jahr den allgemeinbildenden Schulen zahlreiche Informationsveranstaltungen an, um sich als innovatives Technologieunternehmen zu präsentieren. Das Familienunternehmen hat einen exzellenten Ruf bei den Schülerinnen und Schülern aus dem Mühlenkreis, die einen Ausbildungsplatz suchen, sagte Pütz weiter. „Die sehr guten Abschlussergebnisse unserer Azubis zeigen, dass wir die richtigen Inhalte effizient und praxisnah vermitteln“, unterstrich Pütz. Und die Leistungen des Personalbereichs werden honoriert: Am Mittwochabend gewann HARTING in Berlin den „HR Excellence Award“ in der Kategorie Azubimarketing.
Als weiteres zielgerichtetes Instrument nannte Pütz das Projekt „KiTec“. Mit „KiTec“ soll bereits frühzeitig das Technikinteresse bei Kindern geweckt werden. Seit September 2011 unterstützt HARTING als einziges Unternehmen in der Region Ostwestfalen-Lippe das Projekt „KiTec – Kinder entdecken Technik“, das von der „Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e. V.“ ins Leben gerufen wurde.
Bei HARTING stehen die Mitarbeitenden und ihre Arbeit im Mittelpunkt, wie Pütz weiter ausführte. „Ohne unsere Mitarbeitenden weltweit hätten wir dieses herausragende Ergebnis nicht erzielt. Unsere Arbeitgebermarke ‚PEOPLE POWER PARTNERSHIP‘ ist gelebte Praxis“, sagte er. Deshalb seien positive Rahmenbedingen für die Mitarbeitenden so wichtig. In diesem Zusammenhang nannte er das Gesundheitsprogramm „Fit@HARTING“. „Wir sind ein familienfreundliches Unternehmen. Uns ist wichtig, dass unsere Mitarbeitenden Beruf und Familie in Einklang bringen. Nur so können sie täglich ihre Leistungen einbringen, die den Erfolg des Unternehmens ausmachen“, sagte Pütz weiter.
Als ein Highlight im nächsten Jahr nannte er die Erweiterungsarbeiten am NAZHA, die im Sommer 2015 abgeschlossen sein sollen. „Dann haben unsere Auszubildenden noch bessere Möglichkeiten, vor Ort zu lernen“, so der Personalvorstand.