Anschlussfinanzierung: Großes Sparpotenzial für Immobilienbesitzer
München – Für zehntausende Häuslebauer und Immobilienkäufer aus den Jahren 2006 bis 2008 lohnt jetzt ein Blick in ihre Unterlagen: Die damals mit Zinsbindungen von 10, 15 oder 20 Jahren aufgenommenen Darlehen können innerhalb der nächsten ein bis drei Jahre zu günstigeren Konditionen verlängert oder umgeschuldet werden – beziehungsweise lassen sich laut gesetzlicher Regelung nach zehn Jahren generell kündigen.
„Da sich die Konditionen der Bestandskredite zwischen knapp vier bis über sechs Prozent bewegen, lässt sich bei den demnächst anstehenden oder möglichen Anschlussfinanzierungen viel Geld gegenüber dem Erstkredit sparen. Denn: Aktuell liegen die Zinssätze oft bei deutlich unter zwei Prozent“, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen.
Wer laut Interhyp im Sommer 2006 ein zehnjähriges Immobiliendarlehen über 200.000 Euro aufgenommen hat, zahlte in den vergangenen zehn Jahren rund 4,5 Prozent Zinsen pro Jahr. Mit einer zweiprozentigen Anfangstilgung betrug die Rate für das Darlehen dann monatlich 1.083 Euro. Nimmt der Kreditnehmer für die Restschuld Anfang 2016 ein zehnjähriges Darlehen als Anschlussfinanzierung zu 1,3 Prozent pro Jahr auf, lassen sich die Zinsen mehr als halbieren und die Tilgungszahlungen entsprechend erhöhen.
Dadurch kostet der aufgenommene Kredit auf die nächsten zehn Jahre gerechnet rund 39.000 Euro weniger an Zinskosten als wenn weiter 4,5 Prozent Zinsen gezahlt werden müssten. Wenn der Darlehensnehmer die Zinskostenersparnis vollständig in die Tilgung investiert, also die aktuelle monatliche Rate beibehält, kann er seine Restschuld nach der Anschlussfinanzierung somit um 39.000 Euro verringern.
Ein großes Einsparpotenzial ergibt sich laut Interhyp für Immobilienkäufer, die 2007 oder 2008 finanziert haben. Die Kreditzinsen lagen damals vielfach bei rund 5,5 Prozent. Selbst wenn ihre Darlehen erst im nächsten Jahr zur Prolongation anstehen, können sich diese Immobilienkäufer durch sogenannte Forward-Darlehen bereits heute um ihre Anschlussfinanzierung kümmern. Ein Forward-Kredit, dessen Laufzeit im Sommer 2017 beginnt, kostet laut Interhyp heute oft um rund 1,7 Prozent.
Beginnt die Laufzeit im Sommer 2018, liegt der Zins häufig bei rund 1,8 Prozent. „Für die Vorlaufzeit von ein bis zwei Jahren fällt zwar ein gewisser Zinsaufschlag an. Doch trotz solcher Aufschläge überwiegt die Zinsersparnis gegenüber dem Erstkredit deutlich“, erklärt Goris. Die Kreditkosten lassen sich mit dem Forward-Darlehen ab 2017 auf zehn Jahre gerechnet um rund 44.000 Euro gegenüber den Konditionen des Erstkredits reduzieren, mit einem Forward-Darlehen ab 2018 um rund 43.000 Euro.
Besonders lohnt ein Blick in die Unterlagen für Kreditnehmer, die sich vor zehn Jahren oder früher für Kredite mit 15 oder 20 Jahren Zinsbindung entschieden haben. Die Darlehensnehmer können von ihrem gesetzlichen Recht Gebrauch machen, das Darlehen zehn Jahre nach Vollauszahlung mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten zu kündigen.
Diese Kunden sparen erheblich gegenüber den Konditionen des Erstkredits. Wer für ein zum Beispiel 2006 aufgenommenes Darlehen mit einer Zinsbindung von 20 Jahren immer noch einen Zinssatz von 5,5 Prozent zahlt, kann ein Sparpotenzial von rund 48.000 Euro realisieren, wenn er sein Kündigungsrecht nutzt und ein neues Darlehen mit Zinsen von 1,3 Prozent pro Jahr aufnimmt.
Welche Sparchancen sich ergeben, können Eigenheimbesitzer online mit dem kostenlosen Angebotsvergleichsrechner von Interhyp ermitteln.
Quelle: ots