Ingolstadt – Der Audi Konzern will 2016 seine Auslieferungen erneut steigern, seine Ertragskraft auf hohem Niveau bestätigen und weiter kräftig in die Zukunft investieren. Bei der 127. Ordentlichen Hauptversammlung an diesem Donnerstag in Ingolstadt erläutert der Vorstand der AUDI AG den Aktionären den Jahresabschluss 2015, aktuelle Entwicklungen und die Ziele für das laufende Jahr. Darüber hinaus gibt Rupert Stadler, Vorsitzender des Vorstands der AUDI AG, einen Ausblick auf das kommende Jahrzehnt der Premiummarke.
„Wir haben das Geschäftsjahr 2015 trotz aller Herausforderungen gut gemeistert“, sagt Stadler. Dies zeigten zum Beispiel der Bestwert von 1,8 Millionen Auslieferungen der Marke Audi und das Operative Ergebnis auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Bereinigt lag es bei EUR 5,1 Mrd., inklusive der Sondereffekte unter anderem aus der Diesel Thematik bei EUR 4,8 Mrd.
„2016 zielen wir erneut auf ein Verkaufsplus“, so Stadler. Nach vier Monaten ist Audi dabei auf gutem Weg: Erstmals haben sich bis Ende April eines Jahres mehr als 600.000 Kunden für ein Automobil der Marke entschieden. Das Unternehmen lieferte seit Januar weltweit rund 620.100 Automobile mit Vier Ringen aus – 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Finanzkennzahlen zum ersten Quartal 2016 veröffentlicht der Audi Konzern am 1. Juni. Mit Blick auf das Gesamtjahr erläutert Axel Strotbek, Vorstand Finanz und Organisation: „Wir befinden uns in einer Phase massiver Vorleistungen für die Mobilität von morgen.“ Trotzdem strebe Audi wieder eine Operative Umsatzrendite innerhalb seines strategischen Zielkorridors von acht bis zehn Prozent sowie einen Netto Cashflow zwischen EUR 2 Mrd. und EUR 2,5 Mrd. an. Für 2016 hat das Unternehmen Sachinvestitionen von insgesamt mehr als EUR 3 Mrd. geplant, die es erneut vollständig aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanzieren will. „Den Spielraum dafür erarbeiten wir uns, indem wir laufend Prozesse und Kosten optimieren und bei Investitionsvorhaben konsequent die wichtigen Zukunftsthemen priorisieren“, sagt Strotbek.
Schwerpunkte sind dabei ein konsequenter Innovationskurs und der Ausbau der Produktpalette. „Mit unserer Modell- und Technologieoffensive sichern wir unser Wachstum von morgen“, sagt Stadler. Und: „Elektrifizierung und Digitalisierung bedeuten einen historischen Umbruch. Wir werden ihn maßgeblich gestalten und so unsere starke Position weiter ausbauen.“ Ein Großteil der geplanten Investitionen fließt in dieses Vorhaben. Außerdem verstärkt Audi sein Team im Lauf des Jahres allein in Deutschland mit 1.200 Experten in strategischen Zukunftsfeldern.
2016 kommen mehr als 20 neue oder überarbeitete Audi Modelle auf den Markt, darunter der Audi Q2*. Mit dem kompakten City SUV wollen die Ingolstädter neue, urbane Kunden für die Marke gewinnen. Er ist dank fest verbauter SIM Karte inklusive Daten Flatrate serienmäßig vernetzt und erlaubt optional das Surfen mit mobilen Endgeräten per WLAN Hotspot. Außerdem verfügt der SUV über ein breites Spektrum an connect Diensten sowie über zahlreiche Fahrerassistenzsysteme aus der Oberklasse.
In der Oberklasse baut Audi die erfolgreiche Q Familie um den sportlichen SQ7 TDI* und den Q7 e tron quattro* aus, das zweite Plug in Hybrid Modell der Marke. Sein Normverbrauch liegt bei weniger als zwei Litern auf 100 Kilometer. Rein elektrisch fährt der Q7 e tron bis zu 56 Kilometer. Damit kann er den Großteil aller Alltagsfahrten lokal emissionsfrei absolvieren.
Neben seiner SUV Flotte erweitert das Unternehmen 2016 auch die neue Generation der A4 Familie. Seit Mitte März können Kunden den Audi A4 allroad quattro* bestellen, ab Jahresmitte gilt dies ebenso für S4 Limousine* und Avant*. Zudem kommt der neue A4 sukzessive auch außerhalb Europas zu den Kunden. In den USA ist er seit März auf dem Markt, in China kommt er in der zweiten Jahreshälfte in den Handel.
Audi baut 2016 sein weltweites Fertigungsnetz weiter aus und nimmt sein Werk in Mexiko in Betrieb. Mit einer eigenen Produktion auf dem amerikanischen Kontinent lässt sich das dortige Wachstumspotenzial noch besser nutzen. Ein hoher lokaler Wertschöpfungsanteil von rund zwei Dritteln zum Produktionsstart reduziert zudem den Einfluss von Währungsschwankungen auf die finanzielle Performance von Audi. In der zweiten Jahreshälfte fahren in San José Chiapa die ersten Audi Q5 vom Band.
Gleichzeitig bereitet Audi die Fertigung seines ersten voll elektrischen Großserienautomobils vor. Es kommt 2018 als sportlicher SUV mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern auf den Markt und wird in Brüssel gefertigt werden. Das dortige Werk erhält eine eigene Batterieproduktion. „Ab 2018 bringen wir jedes Jahr ein weiteres elektrifiziertes Modell“, kündigt Stadler an.
Den Megatrend der Digitalisierung greift Audi in allen Bereichen des Unternehmens auf. Die Spanne reicht von der intelligenten Fabrik über das vernetze Automobil und das pilotierte Fahren bis zum Entwickeln neuer Geschäftsfelder.
Eine wichtige Rolle spielt hierbei der digitale Kartendienst HERE, den Audi 2015 gemeinsam mit BMW und Daimler erworben hat. Hochpräzise, mit Echtzeit Daten verknüpfte Karten sind unter anderem die Grundlage für viele zukünftige digitale Services oder für schwarmintelligentes pilotiertes Fahren.
2017 stellt Audi den neuen A8 vor – das erste Serienautomobil der Marke, das pilotiert fahren kann. Mit dem Staupiloten kann das Auto die Fahraufgabe auf der Autobahn bis 60 km/h temporär übernehmen. Damit überschreitet Audi die Schwelle vom teil- zum hochautomatisierten Fahren. „Bis 2025 werden wir das vollautomatisierte Fahren sehen“, ist Stadler überzeugt.
Quelle: ots