München (ots) – Repräsentative Studie untersucht zum dritten Mal in Folge Vertrauenswürdigkeit von Finanzdienstleistern aus Kundensicht / Vertrauen der Kunden weiter auf Post-Lehman-Niveau / Öffentlich-rechtliche Banken, Genossenschaftsbanken und Bausparkassen bleiben „Vertrauens-Champions“ mit zum Teil deutlichen Verlusten / Universal- und Großbanken stabilisieren sich, schaffen es aber nicht, verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen / Privatbanken, Unabhängige Finanzdienstleister und Investmentbanken legen deutlich an Kundenvertrauen zu / Verbraucher zeigen sich risikoscheu, sichere Geldanlagen wie das Sparbuch gewinnen trotz niedriger Verzinsung an Attraktivität / Zahlungsbereitschaft für Honorarberatung auf erschreckend niedrigem Niveau
Drei Jahre nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers und der darauf folgenden Finanzkrise hat sich das Vertrauen der Kunden in Finanzdienstleistungen noch nicht wieder erholt. Im Gegenteil: War 2009 zumindest noch eine Stagnation des Kundenvertrauens in Finanzdienstleister gegenüber dem Vorjahr zu erkennen, ist das Vertrauen der Kunden in 2011 weiter gesunken. Das ist das Kernergebnis einer repräsentativen Studie von Batten Company. Die auf Marketing und Vertrieb spezialisierte Managementberatung der BBDO Gruppe führte die Untersuchung erstmalig im Krisenjahr 2008 durch, in der sie Verbraucher zu ihrer Vertrauenseinschätzung gegenüber unterschiedlichen Finanzdienstleistern befragte. Durch die jüngste Studie dieser Reihe können nun folgende wesentliche Entwicklungen festgestellt werden:
– Kundenvertrauen erholt sich nicht: Das Vertrauen der Kunden in
Finanzdienstleistungsunternehmen hat sich in den letzten drei
Jahren nicht vom Schock der weltweiten Finanzkrise erholt. Nach
einer Stagnation des Kundenvertrauens in 2009 ist in 2011 ein
allgemeiner Rückgang des Kundenvertrauens in Finanzdienstleister
festzustellen.
– Es gibt klare Gewinner und Verlierer: Vermeintliche
„Vertrauens-Champions“ wie Öffentlich-rechtliche Banken,
Genossenschaftsbanken und Bausparkassen müssen
Vertrauensverluste hinnehmen. Universal- und Großbanken schaffen
es nicht, ihr nach der Finanzkrise verlorenes Vertrauen wieder
zu erlangen. Anders der Trend bei den Letztplatzierten:
Privatbanken, Unabhängige Finanzdienstleister, Investmentbanken
und Fondsgesellschaften verzeichnen seit 2008, entgegen dem
Trend, kontinuierlich Vertrauensgewinne.
– Trend zu leicht verständlichen und sicheren Geldanlagen
bestätigt sich: Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich
viele Kunden für sichere, wenn auch renditeschwache, Geldanlagen
entscheiden, anstatt ihre Ersparnisse in komplexen und
beratungsintensiven Finanzprodukten anzulegen. So werden
beispielsweise konservative Finanzprodukte wie Tagesgeld,
Sparbuch, Termin- und Festgeld bei kurz- und mittelfristigen
Geldanlagen sowie bei der Ausbildungsfinanzierung vom Großteil
der Kunden präferiert.
– Zahlungsbereitschaft für Honorarberatung noch weiter gesunken:
Zeigte die vergangene Studie bereits eine erschreckend niedrige
Zahlungsbereitschaft für eine kostenpflichtige Beratung, so ist
diese noch weiter gesunken. Ein Beispiel: Der maximale Preis,
den Kunden für eine Honorarberatung bereit sind zu zahlen, lag
2009 bereits knapp unter 50 Euro, 2011 liegt dieser Wert bei 38
Euro.
Fazit:
– Offensichtlich bedarf es größerer Anstrengungen seitens der
Finanzdienstleister als bisher, um den Vertrauensverlust
umzukehren.
– Finanzdienstleistungsunternehmen müssen die Transparenz ihrer
Leistungsangebote weiter steigern, um Kunden aktiv zu
renditeorientierten Produkten zurückzuführen.
– Das sinkende Kundenvertrauen ist Verstärker der geringen
Zahlungsbereitschaft für Honorarberatungen. Ein Systemwechsel
von Provisions- zum Honorarmodell scheint in weiter Ferne.
Eine Übersicht der Studienergebnisse erhalten Sie auf http://ots.de/F2CKp
Studiendesign:
Über 700 Personen (repräsentativer Bevölkerungsquerschnitt über 16 Jahre) wurden, wie bereits in 2008 und 2009, per Online-Fragebogen zu ihrer Vertrauenseinschätzung gegenüber Finanzdienstleistern befragt, unterteilt in drei Ebenen:
1. Ebene der Anbietergruppen: Vertrauenseinschätzung gegenüber 10 unterschiedlichen Anbietergruppen der Finanzbranche: Universal- und Großbanken, Versicherungen, Direktbanken und -versicherer, Genossenschaftsbanken, Bausparkassen, Sparkassen, Unabhängige Finanzdienstleister, Fondsgesellschaften, Investmentbanken und Privatbanken.
2. Ebene der Unternehmensmarken: Vertrauenseinschätzung zu einzelnen Anbietermarken aus den 10 Anbietergruppen (diese Ergebnisse werden aus Vertraulichkeitsgründen nicht veröffentlicht).
3. Ebene der Leistungen: Für 7 unterschiedliche Motive der persönlichen Finanzplanung wurden die Kundenpräferenzen bezüglich Anbietergruppen („Wer wäre für Sie zu diesem Thema erste Wahl?“) sowie bezüglich Produkten („Welches Produkt wäre für Sie hierzu erste Wahl?“) abgefragt. Zusätzlich wurde die Zahlungsbereitschaft für Honorarberatung mittels der Price Sensitivity Meter-Methode von Van Westendorp abgefragt.
Über Batten Company
Batten Company ist eine der führenden Strategieberatungen für Marketing und Vertrieb. Mit über 1.000 erfolgreich durchgeführten Projekten für internationale Blue Chip-Kunden ist Batten Company Marktführer für Beratungsleistungen rund um marktorientierte Unternehmensführung. 2000 als BBDO Consulting gegründet, hat Batten Company als Tochter der BBDO und Teil des BBDO Netzwerks vollen Zugriff auf die Ressourcen und Kompetenzen eines globalen Netzwerks mit über 290 Büros in 77 Ländern.
Batten Company berät Unternehmen zu Themen rund um profitables und nachhaltiges Wachstum. Das Leistungsspektrum reicht von der Analyse und Strategieentwicklung bis zum Umsetzungsmanagement. Batten Company versteht sich als verbindendes Element zwischen Unternehmensstrategie und der Übersetzung in konkrete Marketingprogramme und Maßnahmen. Der Branchenfokus liegt auf Branchen mit hoher Veränderungsdynamik in Marketing und Vertrieb.
Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/70464/2140087/neue-batten-company-studie-kundenvertrauen-gegenueber-finanzdienstleistern-auf-dem-tiefpunkt/api