Die Lenze-Gruppe als weltweit agierender Spezialist für innovative Antriebs- und Automatisierungslösungen – Motion Centric Automation – konnte im Geschäftsjahr 2014/2015 (01. Mai 2014 bis 30. April 2015) mit ihrem Umsatz in Höhe von 634,1 Mio. Euro einen historischen Höchststand verzeichnen. Die erneute Steigerung um rund 4 % gegenüber dem Vorjahresumsatz von 610,0 Mio. Euro wurde trotz eines anhaltend volatilen und damit herausfordernden Markt- und Branchenumfelds realisiert. Dank der unternehmerischen Agilität und Flexibilität der Lenze-Gruppe ist es gleichzeitig gelungen, die Profitabilität erneut zu steigern. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 10 % auf 46,9 Mio. Euro, nach 42,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis nach Steuern lag bei 29,3 Mio. Euro (Vorjahr: 26,1 Mio. Euro).
Markt- und Branchenumfeld bleibt herausfordernd
Die globale Wirtschaft ist im Jahr 2014 um real 3,3 % gewachsen. In den Industrieländern erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) real um durchschnittlich 1,8 %. In der Eurozone, der Kernregion für die Lenze-Gruppe, stieg das BIP real nur um 0,8 %.
Deutlich positiver entwickelte sich die Wirtschaft in den USA, deren Wachstum real 2,4 % erreichte. In China lag der Zuwachs bei 7,4 %. In Indien und der Türkei verlief das Wachstum deutlich weniger dynamisch als zunächst erwartet.
Unsicherheiten für das Wachstum im Maschinen- und Anlagenbau ergeben sich aus einer volatilen Investitionsbereitschaft, unter anderem als Folge der Staatsschuldenkrise in der Eurozone, der Konflikte in der Ukraine, im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika. Auf der anderen Seite profitiert der exportorientierte deutsche Maschinen- und Anlagenbau von positiven Wechselkurseffekten, historisch niedrigen Zinsen und vorteilhaften Energie- und Rohstoffkosten. Insgesamt blieb das Wachstum im deutschen Maschinen- und Anlagenbau mit knapp 1 % deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen von 3 % für das Jahr 2014 zurück.
Für das Jahr 2015 prognostiziert der VDMA derzeit ein Nullwachstum für die reale Produktion von Maschinen und Anlagen. Die Lenze-Gruppe erwartet eine sogar noch schwächere globale Entwicklung der Gesamtindustrie im Jahr 2015. Gründe sind vor allem die anhaltende Schwäche im Euroraum, die sich fortsetzende Russland-Ukraine-Krise und die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten sowie der Ausfall Chinas als globaler Wachstumstreiber.
Weitere Fortsetzung der Internationalisierung
Die Lenze-Gruppe bedient die Nachfrage der Kunden global. Mit seinen Vertriebsgesellschaften, Entwicklungs- und Produktionswerken sowie Logistikzentren und Servicestationen ist das Unternehmen in 60 Ländern und auf allen Kontinenten vertreten. So wird den Kunden weltweit die Nähe geboten, die eine erfolgreiche Zusammenarbeit erst möglich macht.
Der Vorstandsvorsitzende Christian Wendler betont: „Unsere Investitionen in die Internationalisierung der Lenze-Gruppe lassen sich immer deutlicher an konkreten Erfolgen messen. So hat die wieder erstarkte Automobilindustrie in den USA unser Wachstum getrieben. Aber auch in Südeuropa, Benelux oder den Emerging Markets und China konnten wir klare Wachstumserfolge erzielen. Wir investieren auch zukünftig weiter in die Wachstumsmärkte und bauen unsere Standorte und Kompetenzen vor Ort weiter aus.“
Dabei sind die schlagkräftige internationale Aufstellung der Mitarbeiter-Teams sowie die Ausweitung des Service- und After-Sales-Netzwerkes für die Lenze-Gruppe erfolgsentscheidend. Um Chancen zu erkennen, die sich aus Trends oder Veränderungen von Markt- und Wettbewerbsverhältnissen ergeben, wird auf die Erkenntnisse der eigenen Market Intelligence zurückgegriffen. So paart sich eine herausragende Branchen- und Fachkompetenz mit der unternehmerischen Flexibilität einer unabhängigen internationalen Unternehmensgruppe.
Industrie 4.0 – Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt der Lenze-Gruppe
Die Produktion von Gütern mithilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien flexibler, schneller und effizienter zu gestalten, steht im Kern der Industrie 4.0. Im Maschinen- und Anlagenbau geht es um die zentrale Frage, wie eine „intelligente Fabrik“ ausgestaltet werden sollte.
Die Lenze-Gruppe beschäftigt sich mit dieser Frage schon seit vielen Jahren und liefert maßgeschneiderte Antworten und Angebote.
Christian Wendler konkretisiert: „Mit unseren intelligenten Lösungen unterstützen wir selbstoptimierende Maschinen. Unser innovatives Produktportfolio erfüllt bereits heute die neuesten Anforderungen, die Industrie 4.0 an eine Maschine stellt. Standardisierte modulare Software sorgt für mehr Flexibilität, Modularität und Geschwindigkeit, moderne Konzepte vereinfachen die Kooperation zwischen Mensch und Maschine, offene Standards und Schnittstellen sichern Vernetzung und Kommunikation. Unsere intelligenten Antriebe passen sich flexibel an unterschiedliche Maschinenaufgaben an und lassen sich einfach, z. B. via Smartphone-App, bedienen. Mit der Markteinführung unserer neuen Inverterreihe i500 – einer neuen Generation von Frequenzumrichtern – werden wir zudem in Sachen Modularität, Handhabung und Robustheit neue Standards im Markt setzen. In Kombination mit unseren neuen Getrieben und Motoren schaffen wir unseren Kunden damit Antriebspakete für ihre Maschinen, die sich durch höchste Produktivität, Zuverlässigkeit und Einfachheit auszeichnen – und das über die bekannten Grenzen von Antriebssystemen hinaus. Unser Tochterunternehmen encoway hat sich zudem in den vergangenen 15 Jahren zum Marktführer im Bereich der Software für individualisierte Angebots- und Konfigurationsprozesse für technische Produkte entwickelt.“
Mit ihren drei Fokusindustrien – Consumer Goods, Intralogistik und Automotive – ist die Lenze-Gruppe aktiv in die Entwicklung der Industrie 4.0 eingebunden. Denn die Automotive-Branche nimmt eine Vorreiterstellung in der Industrie 4.0 ein, die Intralogistik ist die Branche für das Internet der Dinge und im Bereich Consumer Goods kommt es auf Maschinen an, die sehr modular und flexibel aufgebaut sind – auch dies ist ein Charakteristikum der Industrie 4.0. Zudem engagiert sich Lenze auch weiterhin insbesondere im Spitzencluster „Intelligente technische Systeme“ (it’s OWL) und in der Plattform Industrie 4.0 der Bundesregierung sowie in einigen individuellen Projekten mit ausgewählten Hochschulen.
Lenze-Gruppe ist ein besonders attraktiver Arbeitgeber
Hoch qualifizierte Mitarbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Realisierung der wachstumsorientierten Unternehmensstrategie von Lenze. Die Lenze-Gruppe ist als attraktiver Arbeitgeber positioniert. Hierfür sind die Auszeichnungen als „Top Arbeitgeber Ingenieure“ und erstmalig als „Top Arbeitgeber Deutschland“ des unabhängigen Researchunternehmens Top Employer Institute ein Beleg. Zudem ließ Lenze seine Ausbildung vom unabhängigen Recruiting-Unternehmen AUBI-plus auditieren und ist nun zertifizierter Ausbildungsbetrieb mit dem Gütesiegel „Best Place to Learn“.
Seinen Mitarbeitern bietet die Lenze-Gruppe eine wettbewerbsfähige Vergütung, fachspezifische Fort- und Weiterbildung, eine strukturierte Stellennachfolgeplanung und die spezifische Förderung junger Fach- und Nachwuchskräfte. Gefördert werden zudem Entsendungen in andere Gesellschaften innerhalb der Lenze-Gruppe und das Arbeiten in internationalen bereichs- und gesellschaftsübergreifenden Teams. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine ausgeglichene Work-Life-Balance der Mitarbeiter gehören zu den wesentlichen Ansätzen der familienorientierten Firmenkultur.
Die Zahl der zum Jahresende in der Lenze-Gruppe beschäftigten Mitarbeiter stieg von 3.353 Personen im Vorjahr auf 3.366 zum Ende des Berichtsjahres, davon arbeiteten 1.708 in Deutschland. Der Anteil der im Inland beschäftigten Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft beträgt im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert 51 %.
Stabil und unabhängig – mit hoher Eigenkapitalquote und deutlich positivem Cashflow
Die solide Vermögenslage der Lenze-Gruppe ist Resultat der positiven Finanz- und Ertragsentwicklung. Die Konzernbilanzsumme beträgt zum Bilanzstichtag 30. April 2015 450 Mio. Euro nach 420 Mio. Euro zum Vorjahresstichtag. Mit einem Eigenkapital von 280 Mio. Euro (Vorjahr 259 Mio. Euro) verbleibt die Eigenkapitalquote trotz des Anstiegs der Bilanzsumme bei 62 %. Die Quote ist damit auf dem hohen Niveau stabil.
Auch die Kapitalflüsse der Lenze-Gruppe sind durch Stabilität gekennzeichnet. Im Geschäftsjahr 2014/2015 wurde ein Brutto-Cashflow vor Steuern von 43,9 Mio. Euro erwirtschaftet (Vorjahr 41,2 Mio. Euro).
Diese finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit sichert der Lenze-Gruppe in dem anhaltend anspruchsvollen Marktumfeld weiterhin die Kraft für ihre erfolgreiche Investitionstätigkeit und nachhaltiges Wachstum.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2015/2016
Nach der leicht positiven Entwicklung des Marktes für Antriebs- und Automatisierungstechnik im Jahr 2014 wird für 2015 eine erneute Abschwächung im Gesamtmarkt erwartet.
Dank der in den vergangenen Jahren geleisteten Arbeit rechnet die Lenze-Gruppe jedoch weiterhin mit einem weltweiten Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Es sind drei wesentliche Faktoren, die das Wachstum der Lenze-Gruppe auch im Geschäftsjahr 2015/2016 absichern sollten:
Sehr gute Marktposition: Mit seinen intelligenten Lösungen und Leistungen für die Automatisierung von Maschinen verschafft das Unternehmen seinen Kunden den Freiraum, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Im intensiven internationalen Wettbewerb haben Lenze-Kunden somit den entscheidenden Vorteil, vom gesammelten Können von über 500 Maschinen-Spezialisten zu profitieren. Lenze hat eine fast 70-jährige Historie im Markt und automatisiert über 1.000 verschiedene Maschinentypen pro Jahr.
Innovationskraft: Durch den kontinuierlichen Ausbau des bereits sehr guten Angebotsportfolios, zuletzt z. B. mit der Inverterreihe i500, verschafft die Lenze-Gruppe ihren Kunden die Möglichkeiten, konkrete Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen zu erreichen. Mit ihrer aktiven Rolle im Kontext Industrie 4.0 und ihres darauf ausgerichteten Leistungsangebots erwartet die Lenze-Gruppe mittel- bis langfristig eine Sonderkonjunktur aus dieser Industrieentwicklung.
Internationalisierung: Die Lenze-Gruppe folgt auch zukünftig den Wachstumsmärkten des Maschinenbaus und baut ihre globale Präsenz noch weiter aus. Der regionale Schwerpunkt wird in den kommenden Monaten weiterhin auf der Kernregion Mitteleuropa liegen. Im laufenden Geschäftsjahr liegt der Fokus auf Investitionen in die Vermarktungsaktivitäten, beispielsweise durch den Ausbau und die Stärkung der Vertriebskapazitäten sowie des globalen Service- und Dienstleistungsangebots.
Der Vorstand blickt zuversichtlich auf die weitere Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr. „Wir sind und bleiben gut aufgestellt – auch in einem herausfordernden Markt- und Branchenumfeld. Daher erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 ein erneutes Umsatzwachstum. Die Profitabilität (EBIT-Rendite) sollte sich im Geschäftsjahr 2015/16 erneut leicht verbessern. Darüber hinaus werden wir uns deutlich kundennäher aufstellen und in unseren Vertriebsgesellschaften in den kommenden Perioden rund 100 neue Stellen schaffen“, so Christian Wendler im Rahmen der Bilanzpresse-konferenz 2014/2015 in Stuttgart.
Quelle: pressebox