Mehr als die Hälfte der Ölheizer nutzt erneuerbare Energien
Hamburg – Ölheizungen werden verstärkt modernisiert, das senkt den Heizölverbrauch und zugleich die CO2-Emissionen deutlich. Welche Aspekte für Ölheizungsbesitzer darüber hinaus wichtig sind, zeigt eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK): Ölheizer schätzen die zuverlässige, langlebige Technik, den eigenen Tank und die freie Wahl des Energielieferanten.
Mehr als jede vierte Heizung in Deutschland, genauer 28 Prozent der bundesweit installierten Heizungen, ist eine Ölheizung. Was die Besitzer von ihrem Heizsystem halten, zeigt eine repräsentative GfK-Umfrage unter 1.080 Ölheizungsbetreibern in ganz Deutschland, die im Auftrag des Institutes für Wärme und Oeltechnik e.V. (IWO) im Oktober 2015 durchgeführt wurde.
Danach sind 94 Prozent der Betreiber einer Öl-Zentralheizung zufrieden oder sehr zufrieden mit diesem Heizsystem. Gefragt nach einzelnen Aspekten ihrer Heizung schätzen Ölheizer vor allem die freie Wahl des Brennstofflieferanten (88 Prozent). Bei rund 87 Prozent der Befragten sorgen die Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer der Anlagentechnik sowie die Brennstoffbevorratung im eigenen Tank für Zufriedenheit.
„Heizölkunden können in ihrer Region Anbieter und Liefermenge frei wählen. Und der eigene Tank ermöglicht es, bei günstigen Preisentwicklungen den Heizölvorrat aufzustocken“, sagt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. Nicht an eine Versorgungsleitung gebunden zu sein, spare zudem auch monatliche Grundgebühren.
Gut jeder Zweite verbindet Öl und erneuerbare Energie
Ersparnisse haben Kunden ebenfalls durch geringere Installationskosten. Bei der Heizungsmodernisierung ist es meist günstiger, den Energieträger beizubehalten, als neue Anschlüsse oder Vorratsmöglichkeiten für andere Wärmeträger zu installieren. Laut aktueller GfK-Umfrage ist für die Modernisierer, die wieder eine Ölheizung gewählt haben, neben der zuverlässigen Technik und der eigenen Bevorratung der Kostenaspekt entscheidend gewesen: 53,9 Prozent der befragten Modernisierer benannten die hohen Umstellungskosten zum Beispiel für Erdgas- und Pelletheizung oder Stromwärmepumpe als ein Motiv, ihre alte Ölheizung gegen neue Ölheiztechnik auszutauschen.
Bemerkenswert ist der hohe Anteil von Ölheizungsbetreibern, die neben Heizöl bereits erneuerbare Energien einsetzen. 52,7 Prozent der von der GfK Befragten tun dies. Sie nutzen zusätzlich vor allem Holz oder Sonnen-energie und können so ihren Heizölverbrauch zusätzlich reduzieren.
Besonders Holzkaminöfen (40,4 Prozent) und Solarthermie für Warmwasser und Heizungsunterstützung (12,2 Prozent) tragen in diesen Häusern zur Wärmeversorgung bei. Bei den jüngst installierten Öl-Brennwertheizungen liegt der Anteil der eingebundenen Solarthermie-anlagen noch einmal deutlich höher: Laut einer Umfrage des IWO unter Heizungshandwerkern wurden rund 29 Prozent der 2014 erneuerten Öl-Brennwertheizungen mit einer Solarthermieanlage verbunden.
Effiziente Technik spart Energie und schont das Klima
Gestützt werden die Ergebnisse der GfK-Umfrage unter Ölheizungs-betreibern durch die Entwicklung des Heizungsmarktes. Während sich der Gesamtabsatz von Wärmeerzeugern 2015 im Vergleich zum Vorjahr nur um etwa vier Prozent steigerte, verzeichneten Öl-Brennwertheizungen ein Absatzplus von rund 30 Prozent. Die Heizungsmodernisierung mit Brennwerttechnik steigert die Energieeffizienz im Gebäudebereich und unterstützt das Erreichen der Klimaschutzziele.
Mit dieser Sanierungsmaßnahme sinken der Heizölverbrauch und zugleich die CO2- Emissionen um bis zu 30 Prozent. Deshalb bezuschusst der Bund auch den Austausch veralteter Heizkessel durch Öl-Brennwerttechnik im Rahmen des Programms „Energieeffizient sanieren“ der KfW-Förderbank.
„Zirka 500.000 effiziente Brennwertgeräte für Gas und Heizöl haben Hausbesitzer im vergangenen Jahr installieren lassen – die allermeisten davon im Bestand. Damit sparen die Haushalte beträchtliche Mengen Brennstoff ein und senken die CO2-Emissionen ihrer Heizungen um 800.000 Tonnen pro Jahr. Die staatliche Förderung für Brennwerttechnik im Bestand ist gut angelegt, denn sie zahlt punktgenau auf die Ziele für den Gebäudebereich und Klimaschutz ein“, sagt Adrian Willig. Um den Primärenergieverbrauch zu senken, brauche es vor allem mehr Energieeffizienz.
Die Umstellung auf erneuerbare Energien allein reiche dazu nicht aus, so Willig.
Quelle: ots