Payment-Anbieter Number26 im Test: Gut aber keine Revolution
Einer der ganz jungen Payment-Anbieter ist Number26. Gerade einmal ein gutes Jahr alt ist das Startup – und wird kontrovers diskutiert. Für die einen ist Number26 der Bankenschreck schlechthin. Andere empfinden den Hype um die Berliner Online-Bank als überzogen. Grund genug für die PSW GROUP sich die App für iOS und Android für das mobile Bezahlen genauer anzusehen. Im Mittelpunkt stand dabei die Sicherheit, aber auch die Usability hat sich der Provider für Internetlösungen mit einem besonderen Schwerpunkt auf Internet Security genauer angesehen.
„Die Revolution im Bereich Mobile-Payment ist Number26 nicht. Jedoch erlaubt das Konzept einen Ausblick darauf, wie sich Girokonten womöglich entwickeln: Die Zukunft ist auch beim Bezahlen mobil“, so das Fazit von Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW GROUP.
Mobile Überweisungen via Überweisungscode, Überweisungen zwischen Number26-Girokonten in Echtzeit, MoneyBeam-Funktion für Überweisungen ohne Kontonummer über die gespeicherten Kontakte im Adressbuch, kostenfreie Bargeldauszahlung an weltweit fast allen Geldautomaten mit der MasterCard: Der Leistungsumfang der App ist nicht außergewöhnlich aber dennoch umfangreich. Das eher verstaubte und langweilige Girokonto wird also mit einigen Extra-Features aufgepeppt und mobil gemacht.
Lobenswert sind die geringen Einstiegshürden. Zwar fehlt (noch) die Verfügbarkeit für Windows Phone, die Installation auf iOS- und Android-Geräten allerdings ist kinderleicht. Number26 überzeugt mit einem verständlichen Setup, einfacher Anmeldung beziehungsweise Identifikation und sinnvollen Datenzugriffen, etwa auf die Speicherinhalte, Bilder, Videos und Audios. „Diese Zugriffe sind nötig, um Funktionen wie ´Rechnungen einscannen und verwalten´ auszuführen“, begründet Heutger.
Dem Sicherheitskonzept von Number26 stellen die Tester der PSW GROUP dann wiederein „sehr gut“ aus: Die AGB sind nachvollziehbar, verständlich und auch die Widerrufsbelehrung geht vollständig hervor. Ergänzt werden die AGB von einem sinnvollen Datenschutz. „Während die AGB einen sehr guten Eindruck hinterlassen, wird uns bezüglich des Datenschutzes etwas zu viel Information gesammelt. Wenngleich diese auch größtenteils anonymisiert werden, setzt der Anbieter eher auf Google Analytics als auf Piwik und hat leider auch kein Problem mit Datenspeicherung auf US-Servern. Sämtliche bankenrelevanten Daten allerdings werden verschlüsselt und auf deutschen Servern an verschiedenen Standorten gespeichert“, bemerkt Heutger. Die Weitergabe der persönlichen Daten an den Kooperationspartner Wirecard Bank ist naturgemäß unumgänglich, wenngleich diese Daten sich auf das Wesentliche reduzieren. Dass die Eröffnung eines Kontos erst ab 18 Lebensjahren möglich ist, ist im Sinne des Jugendschutzes.
Das Online-Banking selbst ist HTTPS-verschlüsselt mit einer Verschlüsselungsstärke von mindestens 256 Bit. Über die App und via Online-Banking lassen sich sichere Nachrichten versenden, allerdings weist Number26 darauf hin, lieber auf das telefonische Support Center zurückzugreifen, wenn die Datensicherheit und die Identitätssicherheit gewährleistet sein sollen.
Der Schutz des Kontos vor Zugriffen von Unberechtigten soll durch ein dreistufiges Sicherheitssystem gewährleistet werden: Smartphone und PIN sind speziell aneinander gekoppelt. Nur dieses Smartphone mit dieser PIN erlaubt den Kontenzugriff. Außerdem werden Benutzername und Passwort benötigt.
„Ein richtig überzeugender Mehrwert fehlt. Die wesentlichen Funktionen sind das Girokonto sowie die MasterCard. Letztlich liegt der Vorteil darin, dass Banking in sehr einfacher, ansprechender und sicherer Form über das Smartphone möglich ist“, sagt Christian Heutger abschließend.
Quelle: PSW GROUP GmbH & Co. KG