Hamburg (ots) – 15. Mai 2012 – Der Vorstandsvorsitzende der RAG Stiftung, Wilhelm Bonse-Geuking, steuert einen baldigen Börsengang des Chemieunternehmens Evonik an. „Wir haben dem Kuratorium beschrieben, dass wir die Chancen eines Börsengangs für größer halten als die Risiken“, sagte Bonse-Geuking im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin ‚Capital‘ (Ausgabe 6/2012, EVT 16. Mai). Das mächtige Kuratorium der RAG-Stiftung kommt am 21. Mai zusammen, um über einen möglichen IPO zu entscheiden. Die Stiftung ist mit knapp 75 Prozent Mehrheitsaktionär des Essener Industriekonzerns.
Bonse-Geuking begründet seine Einschätzung damit, dass sich die Aktienmärkte stärker an fundamentalen Wirtschaftsdaten orientierten. „Für Deutschland gibt es da ganz ermutigende Signale“, sagte der Stiftungschef. Aber er gibt auch zu bedenken, dass die Börsenverfassung derzeit labil und die Volatilität wieder leicht angestiegen seien. „Wir beobachten das sorgfältig und werden gegebenenfalls kurzfristig entscheiden“, erklärte Bonse-Geuking.
Der RAG-Manager betont im ‚Capital‘-Interview, dass der Börsengang von Evonik kein Selbstzweck sei: „Wenn sich herausstellt, dass wir keinen angemessenen Erlös erzielen können, gibt es neue Fragezeichen.“ Nach seinen Angaben braucht die Stiftung von 2019 an jährlich rund 200 Millionen Euro für die sogenannten Ewigkeitskosten. Das sind die Folgekosten, die nach der Beendigung des Steinkohlebergbaus entstehen. Die Dividende von Evonik sei aber immer deutlich höher gewesen, so Bonse-Geuking: „Es gibt also Spielraum.“
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