Berlin (ots) – Die finanzielle Ausstattung im Bereich der Leistungen zur Teilhabe (Rehabilitation) stehe nicht mit der Entwicklung der Bedarfssituation in Übereinstimmung; es bestehe ein dringender sachgerechter Anpassungsbedarf des Rehabilitationsbudgets der Deutschen Rentenversicherung. Dies betonte Dr. Axel Reimann, Direktor bei der Deutschen Rentenversicherung Bund, auf der heute in Berlin tagenden Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund, deren Mitglieder er über aktuelle Entwicklungen informierte.
Mehr Anträge auf Rehabilitation
Reimann verwies auf die – bedingt durch die demografische Entwicklung – weiterhin steigenden Antragszahlen im Bereich der Rehabilitation. Mit einem Anstieg bei den medizinischen Leistungen von mehr als zwei Prozent in den ersten zehn Monaten des Jahres 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf nunmehr rund 685.000 setze sich der Aufwärtstrend unverändert fort. Bei den Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben seien von Januar bis einschließlich Oktober 2012 mehr als 109.000 Anträge gestellt worden. Dies bedeute einen Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In seinem Bericht ging Reimann auch auf die Entwicklung der Rentenneuanträge ein. Danach seien von Januar bis einschließlich Oktober 2012 mit rund 500.000 Rentenneuanträgen rund vier Prozent weniger Anträge bei der Deutschen Rentenversicherung Bund eingegangen. Reimann wies insbesondere darauf hin, dass hier zum einen die Anhebung der Regelaltersgrenzen wirke, die dazu führe, dass sich bei dieser Rentenart das Potenzial an Zugängen um ein Zwölftel verringert habe. Zum anderen sei die Zahl der Anträge bei der Altersrente für Frauen (mit rund 58.000 Anträgen) um etwa 28 Prozent rückläufig, da diese Altersrente nur noch von vor 1952 geborenen Versicherten in Anspruch genommen werden könne.
Arbeitgeberprüfungen durch die Deutsche Rentenversicherung Bund
Im Zeitraum Januar bis Ende Oktober 2012 seien von der Deutschen Rentenversicherung Bund bei 335.500 Arbeitgebern Betriebsprüfungen durchgeführt und dabei Sozialversicherungsbeiträge und Säumniszuschläge in Höhe von rund 332 Millionen Euro erhoben worden.
Zulagen für Riester-Rente
Die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) bei der Deutschen Rentenversicherung Bund verwalte derzeit rund 14,3 Millionen Zulagekonten. Im Jahr 2012 habe die ZfA bisher mehr als 3,0 Milliarden Euro an Zulagen ausgezahlt. Damit liege die Summe der seit Beginn der Zulagenzahlung im Jahr 2003 den Riester-Verträgen gutgeschriebenen Zulagen bei rund 13,1 Milliarden Euro.
Neues gemeinsames IT-System in der Deutschen Rentenversicherung
Reimann wies in seinem Beitrag ferner darauf hin, dass die Deutsche Rentenversicherung die IT-Programme auf ein gemeinsames System für alle Träger der Deutschen Rentenversicherung umstellen werde. Die Einführung des neuen gemeinsamen Programmsystems sei für das Jahr 2013 geplant. Damit stehe die Realisierung eines Großprojekts in der Rentenversicherung kurz bevor und erfordere neben der technischen Vorbereitung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfangreiche Schulungsmaßnahmen, die bereits angelaufen seien.
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