Zum Stichtag 1. Oktober 2016 erhielten Sparer im Schnitt 0,26 % aufs Tagesgeld – das entspricht einem Minus von 7,14 % gegenüber dem Vormonat (Stand September: 0,28 %). Am 1. Januar 2016 lag der durchschnittliche Zinssatz noch bei 0,39 %. Insgesamt entspricht dies einem Minus von 33,3 % innerhalb von zehn Monaten, d. h. die Sparzinsen in Deutschland sind seit Jahresbeginn um rund ein Drittel gesunken. Zu diesem Ergebnis kam jetzt der Tagesgeldindex des Fachportals Tagesgeldvergleich.net. Monatliche werden die Neukundenzinsen von 125 Tagesgeldern erhoben – jeweils für Einlagen von 5.000 und 50.000 Euro. Die durchschnittlichen Zinsen der Top-5-Angebote liegen derzeit bei 1,04 %.
Niedrigzins-Spirale
„Die Niedrigzins-Spirale dreht sich schneller als erwartet“, erklärt Daniel Franke von Tagesgeldvergleich.net. „Während wir mit vielen Zinsprognosen für 2016 bis dato richtigliegen, sind die Sparzinsen für täglich fällige Einlagen bereits zur Jahresmitte tiefer gesunken als, als vorhergesagt.“
So senkten im Zeitraum vom 1. September bis 1. Oktober 2016 insgesamt 14 Banken ihre Zinssätze. Am stärksten reduzierte die Consorsbank ihre Zinsen. Es ging um 40 Basispunkte abwärts – von 1,00 auf 0,60 %. Inzwischen bieten 57 der 125 Institute nur noch 0,10 % Zinsen oder weniger. Im Januar waren es lediglich 46.
Realrendite dreht ins Minus
Da die Inflationsrate im September 2016 auf 0,70 % anstieg, wird es mit den genannten Zinsen inzwischen schwierig, weiterhin eine positive Realrendite zu erreichen. Mit den Top-5-Zinssätzen lässt sich allerdings noch ein leichtes Plus erzielen. Wird lediglich die durchschnittliche Inflation seit Jahresbeginn 2016 betrachtet, muss der Sparer idealerweise mehr als 0,29 % an Zinsen anpeilen, um im positiven Bereich zu landen.
„Für sicherheitsorientierte Sparer empfehlen wir deshalb ein Festgeld mit 12 Monaten Laufzeit. Hier sind bis zu 1,65 % ohne Risiko drin“, so Daniel Franke.
Sparvolumen auf Rekordhoch
Trotz anhaltender Niedrigzinsen wächst der Berg der Spareinlagen in Deutschland weiter, wie der Blick auf das Neukundengeschäft für täglich fälligen Einlagen beweist. Der Wert kletterte aktuell auf 1.171,64 Milliarden Euro – ein Plus von 0,28 % zum Vormonat.
Quelle: Franke-Media.net