Obwohl Deutschland 30% des Gesamt-Etats zahlt, kam letztes Jahr nur 1% der UN-Freiwilligen aus Deutschland. An den friedens- und entwicklungspolitischen Missionen der Vereinten Nationen können immer weniger Freiwillige teilnehmen. Ihre Zahl ist 2014 auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren gesunken, damit steckt das UN-Freiwilligenprogramm (UNV) mit Sitz in Bonn in der Krise, teilt VoluNation, das Expertenportal für weltweite Freiwilligenarbeit, mit. Denn gerade das Geld für den Ausbau des Programms wird immer knapper. Deutschland ist seit Langem wichtigster Geldgeber des Freiwilligenprogramms, viele andere Staaten haben hingegen die Zahlungen eingestellt.
2014 stammten über 30% der Gelder aus Deutschland. Mehr als 6.300 Freiwillige wurden im vergangenen Jahr zu Einsätzen in 121 Länder geschickt, darunter nur 60 Deutsche (0,9%). Noch 2005 hatten über 8.000 Freiwillige die Möglichkeit, sich zu engagieren. Wichtige Einsätze 2014 waren z.B. der Kampf gegen Ebola in Westafrika sowie die Beseitigung von Taifun-Schäden auf den Philippinen.
Ein Hauptproblem sind die ausbleibenden Zahlungen der Partnerländer für Weiterentwicklung und Ausbau des Freiwilligenprogramms. Deutschland ist für diesen freiwilligen Finanztopf seit Jahren der größte Einzahler, allein im letzten Jahr mit 2,3 Millionen Euro. Andere regelmäßige Geldgeber sind Schweden und die Schweiz, während sich EU-Partner wie Belgien, Dänemark und Österreich daraus vollkommen zurückgezogen haben. Dieser Umstand wird von UNV-Verantwortlichen seit Jahren beklagt.
Das UN-Freiwilligenprogramm wurde 1970 ins Leben gerufen. Im Rahmen des Programmes können sich qualifizierte Fachkräfte mit Berufserfahrung für einen in der Regel mindestens 12-monatigen Einsatz bewerben. Das Mindestalter für UN-Freiwillige ist 25, für Versicherungen und ein Taschengeld wird gesorgt. Theoretisch ist im neuen UNV-Jugendprogramm eine Teilnahme ab 18 Jahren möglich, doch die Zahl der Einsatzplätze für diese Altersgruppe ist sehr begrenzt. Jüngeren Interessenten wird daher empfohlen, sich als UN-Online-Freiwillige zu engagieren. Mit 81% stammt der mit Abstand größte Teil der UNV-Freiwilligen aus einem Entwicklungsland.