Frankfurt (ots) – Anlagechef Jörg Ladwein spricht von „weiterem deutlichen Ausbau“ von Investments außerhalb der Industriestaaten / Lebensversicherer verweist auf geringere Verschuldung / Brasilien und Mexiko besonders interessant
Allianz Leben, der größte institutionelle Investor Deutschlands, setzt verstärkt auf Anleihen aus Schwellenländern. Langfristig könne er sich einen „weiteren deutlichen Ausbau“ dieses Engagements vorstellen, sagte Jörg Ladwein, Anlagechef vom größten Lebensversicherers Europas, im Interview mit dem Anlegermagazin ‚Börse Online‘ (Ausgabe 52/2011 / 01/2012, EVT 22. Dezember). Derzeit liege der Anteil an den Investments von Allianz Leben bei etwa fünf Prozent. Ladwein nannte Brasilien und Mexiko als „sehr interessante“ Zielländer. China zähle er nicht dazu, weil das Land fast keine Schulden mache und deshalb kaum Anleihen zu erwerben seien.
Hintergrund des wachsenden Schwellenländer-Engagements: Die Industriestaaten hätten eine solch hohe Verschuldung, erklärte Ladwein, dass sie nicht mehr „als so sicher“ angesehen würden. „Viele Schwellenländer sind genau in der gegenteiligen Position.“ Allerdings setze Allianz Leben weiterhin auf die Europäische Währungsunion. „Wir glauben trotz aller Probleme an die Stärke des Euro-Raumes“, versicherte Ladwein. Deshalb kaufe die Allianz-Tochter die Anleihen des Euro-Rettungsschirms EFSF.
Ladwein hält ein Auseinanderbrechen des Euro-Raumes für „äußerst unwahrscheinlich“. Es seien zwar noch sehr starke Schwankungen an den Finanzmärkten zu erwarten, bis es eine wirkliche Lösung der Staatschuldenkrise gebe. „Aber dass es dazu kommen wird, halte ich für ziemlich sicher“, sagte Ladwein. Allianz Leben verwaltet als größter Lebensversicherer Europas 160 Milliarden Euro.
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