Darmstadt (ots) – Vor dem Hintergrund einiger bitterer Niederlagen von Bundesligaklubs in der ersten Runde des DFB-Pokals startet am kommenden Wochenende die Bundesliga in ihre 50. Saison. Ebenso überraschend wie das Aus für manch ambitionierten Erstligaklub ist allerdings auch das aktuelle Ergebnis des zweimal jährlich erstellten DB Bundesliga-Index: Nicht nur dass diese Saison einige Zweitliga-Vereine wie Union Berlin (98 Punkte) im Finanzgebaren mit den Spitzenklubs mithalten können. Aufsteiger Düsseldorf (99 Punkte) verweist als Drittplatzierter sogar die Platzhirsche Dortmund (98), Mönchengladbach (95) und Bremen (93) auf die Plätze. Lediglich München und Wolfsburg verbleiben mit einem Score von 100 trotz Millionenausgaben unangefochten an der Spitze. „Wie schnell allerdings ein Spitzenplatz bei allzu spendablen Bundesligaklubs abhandenkommt, zeigt Schalke 04: Vor der Rückrunde 2012 noch auf einem respektablen fünften Platz, müssen die Schalker aktuell mit dem fünftletzten Platz leben“, erläutert Thomas Dold, Geschäftsführer DB Deutschland.
Denn bei neutraler Beurteilung ihrer finanziellen Situation hilft den Gelsenkirchenern auch die im Juni 2012 platzierte Fananleihe wenig. Schließlich dient diese lediglich zur Ablöse von Verbindlichkeiten, wie man im Verein unumwunden zugibt. „Mit dem Erlös von 35 Millionen Euro können wir die geplanten Maßnahmen zur Ablösung bestehender Verbindlichkeiten, insbesondere die Rückführung der im Jahr 2003 begebenen Anleihen, umsetzen“, lässt sich Finanzvorstand Peter Peters zitieren.
Bayern München verteidigt Spitzenplatz trotz Millionenausgaben Wie schon im Vorjahr starten die Bayern im DB Bundesliga-Index mal wieder von der Spitze in die Bundesligasaison. Selbst das noch geplante 40- Millionen-Euro-Investment in den jungen Spanier Javi Martinez kann die Münchner Bilanzen zurzeit nicht erschüttern. Mit voller Kasse und hochehrgeizig verfolgt die Heynckes-Truppe das Ziel, die Schmach der drei zweiten Plätze auszubügeln. Eine dicke Eigenkapitaldecke und ein erneut hoher Umsatz sind hierfür die besten Voraussetzungen – zumindest monetär.
Dortmund bleibt vor Mönchengladbach, Bremen und Freiburg Dortmund (98 Punkte) auf Platz vier vergibt aufgrund seiner schlechteren Zahlungsmoral (sechs Tage nach Ziel) eine bessere Platzierung in der Tabelle. Borussia Mönchengladbach (95) wiederum überholt dank verbessertem Haushaltsgebaren Werder Bremen (93). Dahinter folgt bereits mit gebührendem Abstand von neun Punkten der Sportclub aus Freiburg (84). Zum Vergleich: In einer Gesamtbetrachtung mit der Zweiten Fußball-Bundesliga würde Freiburg damit schon hinter Sandhausen (92) und dem VFR Aalen (90) auf den elften Platz zurückfallen. Und Erzgebirge Aue (97) noch vor Mönchengladbach landen.
Zahlungsmoral steigt auf ein Allzeithoch Parallel zur deutschen Wirtschaft ist auch die Zahlungsmoral der Vereine zu Saisonbeginn erneut gestiegen – trotz Euro- und Finanzkrise. So zahlen mittlerweile erstaunliche 14 Erstligavereine ihre Rechnungen vereinbarungsgemäß. Im Vergleich zum Saisonstart 2011, wo nur sechs Klubs ihre Lieferanten pünktlich oder überpünktlich bezahlten, ist das eine Verbesserung um erstaunliche 233 Prozent. Selbst zum letzten Rückrundenstart waren nur sieben Vereine in der Lage, pünktlich zu bezahlen. Die meiste Zeit zum Begleichen von Verbindlichkeiten lässt sich Tabellenletzter und Aufsteiger Greuther Fürth. Um ganze 27 Tage überziehen die Erstliga-Neulinge derzeit ihre Ziele. Dagegen schafft es selbst Hannover 96 als Vorletzter mit einer ähnlich dünnen Kapitaldecke seine Rechnungen vereinbarungsgemäß zu begleichen.
Tabelle und Zahlen unter:
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