Die Aktienmärkte bieten langfristig erhebliches Renditepotenzial – Doch nur die wenigsten Anleger schaffen es, wirklich davon zu profitieren – Der Düsseldorfer Vermögensverwalter Christian Dagg nennt die größten Anlegerfehler und wie man sie beheben kann.
8,2 Prozent – das ist Rendite, die ein Anleger mit einem Investment in den Deutschen Aktienindex Dax im Zeitraum von 1972 bis Ende 2021 erzielt hat. Pro Jahr wohlgemerkt. Wer beispielsweise Ende 2002 Dax-Aktien gekauft und bis Ende 2021 gehalten hat, dessen Aktiendepot wuchs jährlich im Schnitt sogar um 9,4 Prozent. Das Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstituts zeigt eindrucksvoll, wie sich langfristiges Sparen in Aktien auszahlt, und das nur für den deutschen Raum. Eine Anlage in einen globalen Aktienkorb wäre ähnlich erfolgreich, ist aber aus Risikogesichtspunkten noch empfehlenswerter.
Doch wohl nur die allerwenigsten Investoren schaffen es tatsächlich, so stark wie beschrieben von der Kursentwicklung und den Dividenden der Aktienmärkte zu profitieren. Dabei gibt es im Grunde nur einige wenige Regeln, die es für ein erfolgreiches Investieren zu beachten gilt. „Breit streuen, Produkte mit geringen Kosten aussuchen, wenig handeln und am besten nicht hinschauen“, sagt Christian Dagg, geschäftsführender Gesellschafter der Brilliant Vermögensverwaltung aus Düsseldorf. Wer nur diese Regeln befolgt hat und lange genug investiert geblieben ist, konnte in der Vergangenheit solide Renditen erwirtschaften.
„Doch die meisten Deutschen haben wenig glorreiche Investmenterfahrungen gemacht“, so Dagg weiter. Er weiß aus den Beratungsgesprächen mit seinen Kunden nur zu gut, wo die Fehler liegen. „Der größte Feind des Anlegers ist häufig der Anleger selbst“, erläutert der erfahrene Vermögensverwalter. Viele kaufen die falschen und zu teure Produkte, verkaufen, wenn es an den Märkten unruhig wird, und steigen viel zu spät wieder ein.
Durch Halten Geld machen
„Wichtige Faktoren, welche die Rendite eines Investments ausmachen, sind neben dem Produkt, auch wann man kauft und wann man verkauft, aber ganz wichtig auch wie oft man Transaktionen ausführt“, sagt Dagg. Und genau das sei einer der Hauptgründe, warum private Investoren so schlechte Renditen erzielen. „Sie denken, dass sie mit ihren Transaktionen Geld machen. Erfahrene Investoren wissen aber, dass sie durch das Halten Geld machen.“
Die gute Nachricht lautet: Die Fehler lassen sich abstellen. Durch eine professionelle und vor allem unabhängige Beratung. „Ein unabhängiger Berater bringt den größten Nutzen, wenn er sich zwischen den Anleger und dessen schlimmste Fehlentscheidung stellen kann“, sagt der Vermögensexperte. „Er positioniert seine Mandanten nicht nur am richtigen Ort mit den richtigen Investments, er sorgt auch dafür, dass man sich die Rendite nicht selbst wieder ruiniert.“
Anleger sollten an der gewählten Strategie festhalten
Dass das nicht immer gelingt, räumt Dagg ein und berichtet von der Zeit am Anfang der Corona-Pandemie: „Als die Märkte kurzfristig einbrachen, predigten wir unseren Mandanten Ruhe zu bewahren und sich an die Strategie zu halten. Die meisten folgten unserem Rat und beendeten das Jahr leicht im Plus. Aber genau diese Freiheit zu entscheiden, wurde einigen unserer Mandanten auch zum Verhängnis. Denn sie haben entgegen unseren Ratschlägen, große Teile ihres Aktienvermögens in Cash umgewandelt.“ An der darauffolgenden kräftigen Erholung konnten sie somit nicht partizipieren.
Der Düsseldorfer Vermögensverwalter appelliert darum, Emotionen auszuschalten und an der festgelegten individuellen Anlagestrategie festzuhalten, auch wenn es mitunter schwerfällt. Schon eine einzelne falsche Handlung beziehungsweise Entscheidung könne jahrelange Rendite kosten. Daggs Tipp lautet: „Machen Sie sich einen Plan und halten Sie sich daran. Es gab noch keine Krise, die unsere globale Marktwirtschaft noch nicht überlebt hat. Warum sollte sich das jetzt ändern?“
Quelle: Brilliant Vermögensverwaltung für den Mittelstand GmbH